Nickelpreis springt auf 5-Jahreshoch

Frankfurt/M. - Wer sich mit Bergbaugeschichte auskennt, weiß, dass die Worte Nickel und Kobalt aus dem mittelalterlichen Bergbau stammen. Nickel und Kobolde waren Berggeister, welche die Bergleute foppten und ärgerten. Was heute in der Weltgeschichte jedoch mit Nickel geschieht, hat weniger mit Berggeistern als mit Politik zu tun.

Wie die Commerzbank mitteilt, ist Nickel am Freitag (30.8.) um fast 9% bzw. 1.500 USD nach oben gesprungen und setzte gestern seinen Aufschwung fort. Mit 18.850 USD je Tonne hat es ein 5-Jahreshoch erreicht. Die indonesische Regierung hat am Freitag bekannt gegeben, den geplanten Exportstopp von Nickelerz um zwei Jahre vorzuziehen. Er soll zum 1. Januar 2020 in Kraft treten. Dies hatte sich in den letzten Wochen zwar schon angedeutet, der Nickelpreis reagiert aber dennoch mit weiteren Aufschlägen.

Indonesien war laut Commerzbank im letzten Jahr der weltweit größte Nickelminenproduzent und hinter den Philippinen der zweitgrößte Exporteur von Nickelerz und -konzentrat (knapp 20 Mio. Tonnen gemäß Daten von WBMS).

Mit dem Exportstopp von Erz soll der Druck auf die Minenproduzenten vergrößert werden, nicht die Roherze zu exportieren, sondern Schmelzen im Land zu bauen, um so höherwertige Nickelprodukte exportieren zu können. Früheren Angaben des Energie- und Rohstoffministeriums zufolge sollen bis zum Jahr 2022 mindestens 22 Nickelschmelzen gebaut werden. Später würden demnach 36 Schmelzen jährlich 81 Mio. Tonnen Nickelerz zur Verarbeitung benötigen.

Wie die Commerzbank weiter mitteilt, ist der Nickelpreis in den letzten beiden Monaten um fast 50% gestiegen. Sie glaubt, Marktteilnehmer befürchten, der globale Nickelmarkt könnte in den nächsten Jahren stark unterversorgt sein. Diese Sorgen rechtfertigen nach Bankenansicht zwar einen hohen Preis, jedoch sieht die Commerzbank den rasanten Anstieg als übertrieben und als teilweise spekulativ getrieben an.

Quelle: Commerzbank AG/ Commerzbank Commodity Research 

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