Neuer Verband: „Industry Business Network 4.0“

von Alexander Kirschbaum

Eine Mittelstandinitiative hat den neuen Verband „Industry Business Network 4.0 e.V.“ gegründet. Die Hersteller aus der Branche Blechbearbeitung werden gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung die großen Potentiale einer vernetzten Fertigung im Sinne der Industrie 4.0 für den Anwender erschließen. Gründungsmitglieder sind unter anderem die Unternehmen Kemppi, Kemper, Kjellberg, MicroStep Europa sowie der TÜV Süd. „Gemeinsam mit dem Fraunhofer IGCV und der Universität Augsburg werden wir zügig Lösungen mit greifbarem Mehrwert für unsere Kunden realisieren“, kündigte der Vorstandsvorsitzende des neuen Verbands, Igor Mikulina (Geschäftsführer der MicroStep Europa GmbH), beim Fachkongress „Fertigung 4.0“ an, in dessen Rahmen der neue Verband Ende September erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

„Was uns verbindet ist eine gemeinsame Vision, gegenseitiges Vertrauen, ein positiver Spirit und eine generelle Offenheit für Veränderungen und Change-Prozesse. Deshalb werden wir im Verband gemeinsam die großen potentiale einer vernetzen Produktion im Sinne der Anwender erschließen können“, sagte Frederic Lanz, Geschäftsführer der Kemppi GmbH in Deutschland und Vice President Marketing & Sales Kemppi Oy. Für Dr. Michael Schnick ist die herstellerübergreifende Kooperation beim Thema Industrie 4.0 der einzig richtige Weg: „Wir glauben, dass wir mit unseren Partnern viel erreichen können“, sagte der Geschäftsführer der Oscar PLT GmbH, ein Tochterunternehmen der Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH. Und Börn Kemper, Geschäftsführer der Kemper GmbH, betonte: „Das Industry Business Network 4.0 ist kein exklusiver Club. Der Verband steht prinzipiell allen innovativen und kooperationsbereiten Unternehmen unserer Branche offen.“

Entwicklung von Applikationen

Gemeinsam werden die Mitgliedsunternehmen des Industry Business Network e.V. in den kommenden Monaten an einer Implementierungsguideline arbeiten, die es ermöglicht, auf Grundlage bestehender Standards wie z.B. OPC UA Maschinen und Anlagen verschiedener Hersteller zu vernetzen. Und bereits für das erste Projektjahr haben sich die Verbandsmitglieder ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zur Messe Schweißen und Schneiden im Herbst 2017 sollen zu mehreren priorisierten Mehrwertfeldern – beispielsweise Maintenance, Energieeffizienz oder Arbeitssicherheit – erste Applikationen entwickelt werden. Diese werden dann im Rahmen der Messe mit real eingebundenen und vernetzten Maschinen und Anlagen demonstriert. Betreut wird das Projekt unter anderem von Prof. Dr.-Ing. Johannes Schilp und seinen Teams. Professor Schilp hat den Lehrstuhl für Produktionsinformatik an der Universität Augsburg inne und ist beim Fraunhofer IGCV als Projektleiter tätig.

Die Themen Safety und Security werden von Beginn an vom TÜV Süd mit betreut und spielen bei der Entwicklung einer Vernetzungsinfrastruktur sowie der darauf aufbauenden Applikationen eine zentrale Rolle. „Der TÜV ist groß geworden, weil er nicht nur getestet und zertifiziert hat – er war von Beginn an bei Entwicklungen dabei und hat sie vorangetrieben. Daran wollen und werden wir wieder anknüpfen“, betonte Dr.-Ing. Detlev Richter, Vice President der TÜV Süd Product Service GmbH.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Verbands

Quelle: IBN Systems GmbH  Bildtext: Beim Fachkongress präsentierten sich die Gründungsmitglieder des Industry Business Network 4.0 e.V. (von links): Prof. Dr.-Ing. Johannes Schilp (Universität Augsburg & Fraunhofer IGCV), Andreas Bärwald, Dr.-Ing. Detlev Richter (beide TÜV Süd), Dr. Michael Schnick (Kjellberg Finsterwalde), Frederic Lanz (Kemppi GmbH Deutschland), Björn Kemper (Kemper GmbH), Igor Mikulina (MicroStep Europa) (Foto: IBN Sytstems)

 

Zurück