Neuer Pfannenofen sorgt für CO2-Einsparung

von Hubert Hunscheidt

Nächster Schritt zur CO2-reduzierten Stahlerzeugung: Der Standort Duisburg erhält einen zweiten Pfannenofen. Er ergänzt den ersten Pfannenofen, der bereits seit 1991 in Duisburg in Betrieb ist. Die Investitionssumme beträgt insgesamt 11,8 Millionen Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat einen Zuschuss in Höhe von 3,3 Millionen Euro aus dem Programm „Bundesprogramm zur Förderung der Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft“ bewilligt.

Vorbereitung auf Technologiewechsel - erhöhter Schrotteinsatz möglich

Der Pfannenofen dient im Produktionsprozess dazu, Energie in die Schmelze einzubringen, um den Schrotteinsatz bei der Stahlerzeugung zu erhöhen. Durch längere Behandlungszeiten im neuen Pfannenofen kann mehr Energie in die 150 Tonnen schwere Schmelze eingebracht werden als im ersten Pfannenofen. „Durch die zusätzliche Heizleistung können wir den Schrottanteil als Kühlmittel im Konverter erhöhen“, erklärt Sebastian Schmuck, Betriebsleiter Sekundärmetallurgie bei ArcelorMittal in Duisburg und Projektleiter. Da die CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung stark vom Roheisenanteil abhängen, wirkt sich ein höherer Schrottanteil positiv auf die CO2-Bilanz des Prozesses aus. Insgesamt reduziert der zweite Pfannenofen die CO2-Emissionen um 57.000 Tonnen pro Jahr.

 

Auch nach dem geplanten Technologiewechsel zur klimaneutralen Stahlerzeugung mit einem Elektrolichtbogenofen (EAF) wird der neue Pfannenofen zur Erwärmung der Stahlschmelze dienen. Im Rahmen der Transformationsstrategie von ArcelorMittal soll der Standort Duisburg in einigen Jahren mit grünem Eisenschwamm (DRI) aus Hamburg versorgt und ein EAF errichtet werden. Ziel ist es, eine Million Tonnen Stahl pro Jahr von der bisherigen CO2-intensiven Hochofenproduktion auf die CO2-arme Produktion mit Eisenschwamm und Elektrolichtbogenofen umzustellen.

Der zweite Pfannenofen soll ab November 2023 in die laufende Produktion eingebaut werden. Die Inbetriebnahme ist für April 2024 vorgesehen. „Mit dem zweiten Pfannenofen sparen wir nicht nur CO2 ein, sondern können auch eine stabilere, weniger störanfällige und flexiblere Produktionsroute darstellen“, fasst Schmuck die Vorteile zusammen.

Quelle und Foto: ArcelorMittal Germany Holding GmbH

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