Neue Wege im lagerhaltenden Stahlhandel

von Hans Diederichs

Viele Stahlhändler weiten derzeit ihr Leistungsspektrum aus. Als Full-Service-Dienstleister verantworten sie für ihre Kunden neben der Distribution vielfältige Aufgaben wie die Anarbeitung der Werkstoffe. Um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, sind eine optimale Lagerung sowie schnelle und flexible Produktionsprozesse für sie unverzichtbar. Abgesehen von den Bearbeitungsmaschinen betrifft dies in besonderem Maße das Lager.

Neue Herausforderungen für den Stahlhandel

Das Bild des reinen Distributors, der seine Kunden mit großen Mengen Rohmaterial versorgt – das war einmal. Heute sind kleinere Bestellmengen bei einer größeren Produktvielfalt und kürzeren Lieferintervallen an der Tagesordnung. Darüber hinaus wird ein Großteil der Materialien bereits angearbeitet geordert.

Aus dem traditionellen Handelsunternehmen entwickelt sich so ein Full-Service-Anbieter, der für seine Kunden viele verschiedene Aufgaben realisiert: von der Beschaffung und der materialschonenden Bevorratung der Werkstoffe über die facettenreiche Anarbeitung bis zur termingerechten Anlieferung, teilweise Just-in-Time bis an die Maschine. 

Um den heutigen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden, benötigen Stahlhändler ein Lager, das sich ideal an ihr Geschäft anpassen lässt. Dennoch investieren viele Betriebe immer wieder in Standardsysteme, die den steigenden Ansprüchen nur suboptimal entsprechen, weiß Matthias Remmert, Geschäftsführer der Friedrich Remmert GmbH. Das international tätige Unternehmen ist seit mehr als 65 Jahren auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Lager- und Logistiklösungen für Langgüter und Bleche spezialisiert.

Hohe Lagerdichte bevorzugt

„Auch wenn die Herausforderungen in der Stahldistribution dieselben sind, unterscheiden sich die Anforderungen unserer Kunden an ihr Lager oftmals erheblich voneinander. Das muss sich auch im Lagerkonzept widerspiegeln“, so Remmert.

Um den Durchblick bei der Suche nach einem passenden System zu behalten, sollten Unternehmen deshalb ein paar grundsätzliche Faktoren beachten, erläutert der Logistikexperte: „Die Bauweise des Lagers sollte eine hohe Lagerdichte ermöglichen. Anwender können so auf wenig Fläche deutlich mehr Material bevorraten. Dies ist bei den heute üblichen kurzen Bestellintervallen unerlässlich. Auch ist eine ideale Verknüpfung zwischen System und Anarbeitung wichtig, um ohne Unterbrechung arbeiten zu können. Viele Lager lassen sich sogar direkt ins Produktionsumfeld integrieren und verschmelzen so quasi mit der Fertigung.“

Ein Prinzip, das Remmert mit seinem kleinsten Lagersystem, dem BASIC Tower Langgut, perfektioniert hat. Mit einer Grundfläche von lediglich 25 m² lässt er sich genau dort integrieren, wo das gelagerte Material benötigt wird. Damit eignet sich das Turmlager für Händler sowie für mittelständische Produktionsunternehmen, die nur geringe Lagervolumina von bis zu 125 t vorhalten oder ein kleines Pufferlager direkt neben der Fertigung benötigen – aber nicht auf die Effizienz eines Automatiksystems verzichten wollen.

Leistungsstarke Konzepte für größere Lagervolumen

Der Alltag im Stahlhandel zeigt es ganz klar: Nur das Unternehmen ist erfolgreich, das schnell und flexibel auf unterschiedlichste Anforderungen reagieren kann. Um sich vom Wettbewerb abzuheben, haben einige Händler daher den Schritt zum Großlieferanten gewagt. Sie verfügen nicht nur über ein enormes Lagervolumen, sondern haben meist auch einen großen Maschinenpark aufgebaut.

Doch mit den zusätzlichen Möglichkeiten steigen auch die logistischen Anforderungen. Als Folge sind die Unternehmen umso mehr auf ein Lagerkonzept angewiesen, das alle distributions- und produktionstechnischen Faktoren ideal unterstützt. Die Lösung: ein Wabenlager.

Die besondere Stärke dieses Systems ist laut dem Logistikspezialisten Remmert die einzigartige Bauweise. So ermöglichen die wabenartig angeordneten Ladeträger eine besonders hohe Lagerdichte. Modular konzipiert gestattet das Lagersystem zudem eine sehr individuelle Lagerauslegung, die im Laufe der Jahre jederzeit problemlos an neue Unternehmensanforderungen angepasst werden kann.

Quelle: Friedrich Remmert GmbH; Vorschau-Bild: Brückenlager; Beitragsbild: Wabenlager (Fotos: Remmert)

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