Multimaterial-Konstruktionen richtig vorbehandeln

Neuss - In fast allen Branchen gibt es einen Trend zu leichteren Konstruktionen. Aus der hybriden Bauweise mit Leichtmetallen und anderen Werkstoffen ergeben sich für den Korrosionsschutz und die Vorbehandlung der Bauteile vor einer Lackierung oder Beschichtung spezielle Anforderungen. Diese Herausforderungen und angepasste Lösungen thematisiert die Tagung „Oberflächenvorbehandlung und Korrosionsschutz im Multimaterial-Leichtbau“ der DFO am 14. und 15. Mai 2019 in Münster.

Der Leichtbau zählt im Fahrzeugbau und in der Luft- und Raumfahrt zu den wesentlichen Innovationsthemen. Lösungen, die Produkte leichter und effizienter machen, sind auch in vielen anderen Branchen ein Erfolgsfaktor. Dies führt dazu, dass hochfeste Stähle und Leichtmetalle wie Aluminium, Magnesium und Titan sowie Kunststoffe immer häufiger kombiniert werden.

Diese hybriden Strukturen stellen spezifische Anforderungen an den Korrosionsschutz. So gilt es beispielsweise Kontaktkorrosion zu vermeiden. Ebenso erfordert die Oberflächenvorbehandlung von Multimaterial-Konstruktionen vor einer Lackierung oder Beschichtung optimal abgestimmte Verfahren.

Die Tagung „Oberflächenvorbehandlung und Korrosionsschutz im Multimaterial-Leichtbau“ bietet hilfreiche Anregungen und Wege, um diese vielschichtigen Anforderungen zu erfüllen. Die Veranstaltung der Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e. V. (DFO) wird am 14. und 15. Mai 2019 in Münster durchgeführt.

Neue Werkstoffe, neue Anforderungen, neue Lösungen


Mit insgesamt 16 Vorträgen anerkannter Experten aus Industrie und Forschung bietet die Veranstaltung viel Information über Trends im Leichtbau, neue Entwicklungen sowie Lösungen für den Korrosionsschutz und die Vorbehandlung.

Der erste Tag startet mit dem Referat „Herausforderungen und Trends beim Multimaterial-Leichtbau mit Magnesium“, in dem die Herausforderungen beim Zusammenbau verschiedener Materialien erörtert werden. Des Weiteren stehen auf der Agenda Informationen über die Möglichkeiten, die erforderlichen Prozessschritte bei Leichtbaukonstruktionen durch einen neuen Kunststoff-Magnesium-Werkstoffverbund erheblich zu reduzieren. Ebenfalls Thema sind die Informationen zur Freigabeprozedur für OEM-übergreifend eingesetzte Walzwerksbeölungen und weiterer Umformschmierstoffe.

Thema ist auch die Reinigung in Vorbehandlungsprozessen. Dabei geht es um typische Verunreinigungen, um die Auswahl eines geeigneten nasschemischen Prozesses, um badfreie Verfahren für Metall-Faserverbundkunststoff-Mischbauweisen, um die lokale Vorbehandlung vor dem Lackieren und Kleben sowie um den Einsatz der Laseroberflächenbearbeitung vor Lackierprozessen.

Ein Überblick über korrosionsschützende Vorbehandlungsverfahren für Multimetallanwendungen stellt verschiedene Lösungen für unterschiedliche Materialien vor und informiert über die Lackhaftfestigkeits- und Korrosionsschutz-Eigenschaften.

Wie Aluminiumoberflächen mit einem Atmosphärendruckplasma gereinigt und bei Bedarf mit einer korrosions-inhibierenden und haftvermittelnden plasmapolymeren Schicht versehen werden können, erfahren die Teilnehmer ebenfalls.

Unter dem Titel „Filmische Verunreinigungen bestimmen – der AdhäSa-Ansatz“ wird über das Regelwerk informiert, das der Industrieverbund AdhäSa erarbeitet sowie über die dazu erforderliche Prüftechnik . „InQuaNa“ steht für Inline-Qualitätssicherung nasschemischer, Cr(VI)-freier Vorbehandlungen – im Vortrag dazu werden unter anderem ausgewählte Projektergebnisse zu neuen Verfahren in der Qualitätssicherung von Konversionsschichten vorgestellt.
Welchen Einfluss haben Dünnschicht-Vorbehandlungen auf den Korrosionsschutz von Automobil-Multimetall-Substraten – darauf bietet die Tagung eine Antwort.

Lösungen für den Korrosionsschutz von freibewitterten Kulturgütern werden am Beispiel von historischen Luftfahrzeugen präsentiert. Bei Klimakondensatoren aus modernen Leichtbau-Werkstoffsystemen stoßen etablierte Salzsprüh-Nebeltests an Grenzen, ein neuer Korrosionstest ermöglicht aussagekräftige Ergebnisse.

Die Anforderungen an die Oberflächenanalytik bei der Vorbehandlung und Beschichtung sowie Lösungen dafür werden anhand von Fallbeispielen aus der Praxis erörtert und eine neue Prüfmethode für die praxiskonforme Simulation von Korrosionsproblemen im Gebrauch vorgestellt.

Informationen bietet die Tagung auch zum ZIM-Kooperationsnetzwerk „Hybride Fügeverfahren und Oberflächenschutz von Magnesium (HybOM)“. Es verbindet von der Material- und Bauteilerzeugung über die Oberflächenbehandlungs-Prozesse bis zum Endanwender und Forschungseinrichtungen alle Kompetenzen miteinander, so dass Problemstellungen genau definiert und schneller bearbeitet werden können.

Weitere Informationen, das vollständige Programm und Informationen über die Referenten sind unter www.dfo.info abrufbar. Über diese Internetseite ist auch eine Online-Anmeldung möglich. Die Tagung kann für beide Tage oder nur den ersten oder zweiten Tag gebucht werden.

Die DFO-Tagung „Oberflächenvorbehandlung und Korrosionsschutz im Multimaterial-Leichtbau “ findet statt:
Termin:                    14. und 15. Mai 2019
Veranstaltungsort:     Stadthotel Münster, Aegidiistraße 21, 48143 Münster
Information und Anmeldung:        DFO Service GmbH, Nicole Dopheide, dopheide@dfo-service.de, Telefon +49 2131 40811-2, www.dfo.info  


Quelle: DFO e.V., Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e. V. (DFO)
Vorschaubild: Fraunhofer IFAM

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