Moulding Expo: Zwischen Design und Serienfertigung

von Alexander Kirschbaum

Wenn die Moulding Expo am 30. Mai auf dem Stuttgarter Messegelände ihre Tore öffnet, werden neben den Werkzeugmachern auch wieder die Modell- und Formenbauer im Fokus stehen. Sie bilden eine besondere Ausstellergruppe, die sich in den letzten Jahren enorm gewandelt hat. "Die Branche ist in der Prozesskette zwischen Design und Serienfertigung traditionsgemäß sehr weit vorn angesiedelt", sagt Peter Gärtner, Informationsstelle für Unternehmensführung des Bundesverbands Modell- und Formenbau (BVMF).

Eine Fokussierung der Betriebe auf eine der klassischen Fachrichtungen Gießereimodellbau, Karosserie- und Produktionsmodellbau, Anschauungsmodellbau, teilweise ergänzt durch den Formen- und Lehrenbau, findet aber kaum noch statt. Gärtner: "Seit Jahren ist zu beobachten, dass die Übergänge fließender werden, Betriebe sich immer breiter aufstellen und auch im Werkzeugbau unterwegs sind." Viele decken bereits die Prozesskette in ihrer Gesamtheit ab. Demzufolge verarbeiten die Unternehmen der Branche eine beachtliche Werkstoffpalette, die vom klassischen Modellwerkstoff Holz über die verschiedensten Kunststoffe bis hin zu Leicht- und Buntmetallen sowie Stahl reicht. Damit verbunden sind auch ein breit angelegtes technologisches Know-how und die Bereitschaft, sich der Forderung nach genauer werdenden Toleranzen - bis in den Mikrometer-Bereich - stellen zu wollen.

Additive Fertigung im Fokus

Die bedeutendste neue Technologie ist der 3D-Druck bzw. die additive Fertigung. Gerade mit Hilfe des 3D-Drucks ist der Schritt in die Serienfertigung, vor allen Dingen im Prototypenbau und bei Vor- und Kleinserien, verhältnismäßig einfach. Der 3D-Druck wird aber auch von den Kunden der Modell- und Formenbauer benutzt. So stellen Gießereien zunehmend Gießformen direkt mit 3D-Sanddruckern her, insbesondere für Prototypen-Abgüsse. In diesem Fall wird keine Modelleinrichtung mehr benötigt, sodass diese Technologie für den traditionellen Gießereimodellbau zur Konkurrenz wird. Auf der anderen Seite eröffnen 3D-Drucker den Modell- und Formenbauern neue Arbeitsmöglichkeiten, etwa die Arbeitsvorbereitung und die Qualitätssicherung bei Modellen für Großformen wie z. B. für Schiffsmotoren. "Man kann so einen Drucker kreativ einsetzen, auch wenn es noch lange keinen Drucker geben wird, der eine Schiffsmotor-Modelleinrichtung am Stück drucken kann", so Peter Gärtner.

Quelle und Vorschau-Foto: Messe Stuttgart

Zurück