Montan-Innovation-Lab-Saar GmbH gewinnt Förderprojekt
von Hubert Hunscheidt
Die Montan-Innovation-Lab-Saar GmbH (MILS) wurde 2021 von der Montan-Stiftung-Saar gegründet und soll einen Beitrag zur Förderung des Wissenschaftsstandortes und
zur Stärkung der Stahlindustrie im Saarland leisten. Das Unternehmen sucht Ideen und Ideengeber, hilft ihnen beim Erreichen ihrer Ziele, bei der Bildung von Netzwerken und anderen Maßnahmen, um so aus einer Idee ein Geschäftsmodell und bestenfalls ein erfolgreiches Start-up werden zu lassen.
Gemeinsam mit der Universität des Saarlandes, der HTW Saar und dem Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) in Saarbrücken hat die Montan-Innovation-Lab-Saar nun eine Projektförderung über drei Jahre in Höhe von über 5,5 Mio. € gewonnen. Dass bereits ein Jahr nach Start des MILS eine Projektförderung in diesem Umfang gelingt, werten die Geschäftsführer, Dr. Jörg Strese und Christian Weber, als Erfolg für die konzeptionelle Idee des Unternehmens. „Mit dieser Projektförderung wird das MILS seinem Auftrag, innovative Ideen in der Frühphase von Start - ups zu fördern und zu entwickeln, gerecht. Der Transfer von innovativem Know-how zwischen den Hochschulinstituten des Landes und der saarländischen Wirtschaft wird unterstützt und kommerziell zum Wohle der Beschäftigung - und Standortsicherung nutzbar gemacht“, so Strese.
Das Förderprogramm stammt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es basiert auf der Erkenntnis, dass Hochschulen zwar hervorragende Forschungsprofile entwickelt haben, aber der Transfer in die Wirtschaft zur kommerziellen Nutzung oftmals nicht gelingt. Ziel ist es daher, durch verschiedene Formate und Methoden der Wissensvermittlung, „Transferräume“ zu schaffen, womit die regional vorhandenen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Innovationspotenziale unterstützt und für den Strukturwandel genutzt werden können. Geleitet von der wissenschaftlichen Geschäftsführung des ZeMA, Prof. Dirk Bähre, hat eine 9-köpfige Projektgruppe dafür das Projekt Depart!Saar entworfen und im Berliner BMBF vorgestellt. Der Projektbaustein „Personalmobilität“ des MILS besteht aus Formaten des Wissenstransfers, wobei die Erfahrungen aus der saarländischen Stahlindustrie eingeflossen sind . Weitere Bausteine von Depart!Saar sind „ Personalentwicklung“, „Experimentierfelder“, wofür ebenfalls geeignete Formate ausgearbeitet wurden.
Neben dem eher methodischen Fokus der „Transferräume“-Projektförderung, steht oftmals eine konkrete technologische Innovation im inhaltlichen Zentrum. Das heißt, dass insbesondere für diese Technologie Formate des Wissenstransfers entwickelt werden. Im Falle des Depart!Saar-Projektes besteht diese in der energetischen Anwendung von innovativen Nickel-Titan-Legierungen. Der Lehrstuhl für intelligente Materialsysteme der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Prof. Stefan Seelecke, bindet diese Werkstoffe in hochinnovative Anwendungen für die Automotive-, die Fertigungs- und die Medizinindustrie ein. „Beides - sowohl der methodische als auch der inhaltliche Fokus des Depart!Saar-Projektes - korrespondiert sehr gut mit dem Auftrag des MILS, Innovationen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stahlindustrie für den derzeit mit Hochdruck vorangetriebenen Dekarbonisierungsprozess der saarländischen Stahlindustrie nutzbar zu machen“, freut sich Strese.
Das Projekt kann nach erfolgreicher Umsetzung auf eine Fördersumme von 17 Mio. € bis zu neun Jahre verlängert werden, wofür auch im Rahmen des von der Montan-Stiftung-Saar
initiierten „InnovationsCluster s 4.0“ hervorragende Voraussetzungen bestehen.
Quelle: Montan-Stiftung-Saar / Foto: Saarstahl, Dirk Martin