Modernisierung der Walzdrahtproduktion
von Alfons Woelfing
In der neuen Anlage soll Walzdraht mit einer größeren Breite (bis zu 28mm) und engeren Toleranzen gefertigt werden können. Auch Verbesserungen bei der Oberflächengüte und den Gefügeeigenschaften sollen künftig möglich sein.
Durch die Modernisierung, die voraussichtlich 50 Mio. Pfund (56 Mio. Euro) kosten wird, soll die Qualität der Walzdraht-Produkte, die in Scunthorpe, dem Hauptsitz des Unternehmens in England, gefertigt werden, verbessert und das Produktprogramm insgesamt erweitert werden. All dies wird dazu beitragen, die Position des Unternehmens auf den bereits bestehenden Märkten auszubauen und neue Märkte innerhalb und außerhalb Großbritanniens zu erschließen.
Das neue Projekt steht ganz im Zeichen der bisherigen Investitionspolitik des Unternehmens: In den ersten drei Jahren nach der Firmengründung hat British Steel bereits 120 Mio. Pfund in verschiedene Projekte investiert. Und erst vor acht Monaten hat das Unternehmen den namhaften niederländischen Drahthersteller FNsteel erworben. Paul Martin, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von British Steel, führt aus: «Mit diesem Projekt investieren wir in die Zukunft unseres Unternehmens. Denn uns geht es stets darum, unsere Kunden mit einem breiten Angebot an Stahlprodukten zu beliefern, die den höchsten technischen Anforderungen genügen.» «Durch die anstehende Modernisierung können wir zum einen den heimischen Markt besser bedienen. Zum anderen ergeben sich für uns ganz neue Möglichkeiten, unsere Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu exportieren. Letztlich wird diese große Investition also dazu beitragen, dass British Steel ganz im Sinne unserer Unternehmensstrategie weiter wächst.» Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird das Unternehmen Primetals auf dem Britisch Steel-Gelände eine moderne Drahtziehanlage installieren und in Betrieb nehmen. Der Baubeginn ist für diesen Sommer angesetzt, die Inbetriebnahme soll im Herbst 2019 erfolgen. Gerade wird das Walzwerk mit neuester Labortechnik ausgestattet, damit in Zukunft alle Materialprüfungen vor Ort durchgeführt werden können.
Während der Umbaumaßnahmen wird die Produktion im Walzwerk, in dem derzeit 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, wie gewohnt weiterlaufen. Paul erklärt: «Durch die Modernisierung unseres Werkes soll sichergestellt werden, dass der Name British Steel weiterhin für Qualität, Innovation und fortschrittlicher Produktentwicklung steht. Schon jetzt ist der Walzdraht aus unserem Haus sehr gefragt. Und mit dieser Investition können wir der steigenden Nachfrage begegnen und Produkte mit engeren Toleranzen und verbesserten Oberflächengüten liefern, wie sie gerade von den Kunden aus der Automobilbranche gefordert werden.» «Wenn wir immer wieder investieren und Unternehmen wie FNsteel erwerben, die unser Produktangebot sinnvoll ergänzen, werden wir für viele Unternehmen weltweit zu einem wichtigen Stahllieferanten.»
Walzdraht von British Steel kommt in zahllosen unterschiedlichen Anwendungen zum Einsatz, so zum Beispiel in Reifencord, Bettfedern, Bohrinsel-Verankerungen und Brückenkabeln. Weitere Produkte, die aus Stahldraht gefertigt werden, sind Büroklammern, Schrauben und Muttern, Autofedern und Muselets oder auch Agraffen (die kleinen Körbchen aus Drahtgeflecht, mit denen die Korken von Sektflaschen gesichert werden).
Richard Sims, Leiter des Geschäftsbereichs Walzdraht bei British Steel, erklärt: «Walzdraht kommt überall in unserem Alltag vor. So findet er sich beispielweise im Auto oder Bus, in dem die Menschen zur Arbeit fahren, oder auch im Bett, in dem sie nachts schlafen. Walzdraht ist ein äußerst vielseitiges Produkt. Folglich werden nicht nur die Kunden unseres Unternehmens, sondern letztlich Millionen von Endverbrauchern von dieser Investition profitieren.» «An dieser Stelle dürfen natürlich auch unsere Mitarbeiter nicht unerwähnt bleiben. Denn nur ihrer Kompetenz und ihrem unermüdlichen Einsatz für die Kunden haben wir es zu verdanken, dass wir eine solche Investition überhaupt tätigen können. Die gesamte Belegschaft von British Steel freut sich darauf, die neue Drahtziehanlage in Betrieb zu nehmen und unsere Produkte in Zukunft auch auf den Märkten vertreiben zu können, die wir uns durch diese Investition erschließen.»
Quelle und Foto: British Steel