Modernisierung der Abluft- und Filtertechnik bis Ende 2018

von Alfons Woelfing

„Jede Innovation hat ihren Zyklus – und der Airtracker beginnt gerade erst an Fahrt aufzunehmen. Die Kurve zeigt nach oben“, kommentiert TEKA-Geschäftsführer Erwin Telöken den aktuellen Nachfragestatus für die jüngste TEKA-Innovation im Smart-Factory-Stil. Nach der Prototypenpräsentation auf der Euroblech 2016 und der Vorstellung einer ausgereiften Produktserie – der Airtracker-Familie - im vergangenen Jahr, konnte das Unternehmen jetzt die weitere Marktdurchdringung für den Airtracker auch international deutlich vorantreiben. So wurden allein in diesem Jahr bisher mehrere Hundert Airtracker an Händler und Endkunden verkauft.
 
Die Sensibilität für Produkte im Industrie 4.0-Stil, für besseren Mitarbeiterschutz und mehr Energieeffizienz sei zwar deutlich gestiegen, so die Erfahrung des Herstellers für Absaug- und Filteranlagen, vielfach fehle es jedoch noch an Aufklärung und Informationen. Dennoch - die Nachfrage für den Airtracker nimmt aktuell zu und wird dabei vor allem von zwei gesetzlichen Rahmenbedingungen beflügelt. So stellt die Absenkung des allgemeinen Staubgrenzwerts (ASGW) für lungengängige Stäube von 3 auf 1,25 mg/m3 Luft eine enorme Herausforderung für TEKA-Kunden dar. Bereits 2014 hatte der Gesetzgeber auf Empfehlung des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS) den Grenzwert auf mehr als die Hälfte herabgesetzt.
 
Nur noch bis Ende 2018 haben Unternehmen Zeit, Maßnahmen wie die Modernisierung ihrer Lüftungstechnik umzusetzen, die nach Ablauf der Übergangsfrist für gesetzeskonforme Arbeitsbedingungen sorgen.  Somit stehen Modernisierungen der Abluft- und Filtertechnik auf der Agenda vieler Metall verarbeitenden Unternehmen. Die Investitionen für diese wiederum können durch das BAFA-Förderprogramm zum Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien mit bis zu 30 Prozent Zuschuss aufgefangen werden. „Auch aus vielen Schulungen in unserem Kommunikationszentrum wissen wir, dass das Ende der Übergangsfrist vielfach nicht ausreichend bekannt ist. Auf der anderen Seite gibt es Hemmschwellen gegenüber der Förderbürokratie“, erklärt Juniorchef Simon Telöken und ergänzt: „Deshalb sensibilisieren wir zur Grenzwertthematik, beraten, planen und begleiten bei Bedarf zugleich bei Fördermaßnahmen.“
 
Gesunde Luft im Fahrzeugbau – kleine und mittlere metallverarbeitende Unternehmen profitieren
 
Der Airtracker kann in jedem kleinen und mittelständischen Unternehmen nachgerüstet werden. Besonders sinnvoll ist diesen bei Modernisierungen für eine zeitgemäße Absaug- und Filtersteuerung gleich von Anfang an mit einzubeziehen. Wie zum Beispiel in dem Unternehmen Schutz Fahrzeugbau in Kirchlinteln. Der Marktführer fertigt in zwei Hallen mit 16 Mitarbeitern im Schichtbetrieb individuelle Fahrzeugaufbauten für Transporter und LKW-Fahrgestelle der Marken Peugeot, Mercedes, Fiat, Nissan, Renault und Opel. Die Fahrzeugteile werden in beiden Hallen zusammengeschweißt und geheftet. Gefordert war ein neues, zeitgemäß modernes Raumluft-Konzept. Nach intensiver Beratung realisierte TEKA in den zwei Hallen mit insgesamt 16 Arbeitsplätzen Lösungen mit vier Airtechanlagen, zwei Frequenzumrichtern und zwei Airtrackern.
 
Die Airtracker signalisieren durch ihre Ampelfunktion nicht nur, wann die Grenzwerte überschritten werden, sondern können die Anlagen auch direkt ansteuern, um die Leistung anzupassen. Die Investitionskosten für dieses Projekt reduzierten sich dank BAFA-Förderung um rund 30.000 Euro. Im Ergebnis bietet Schutz Fahrzeugbau durch die neue integrierte Lösung seinen Mitarbeitern einen optimierten Gesundheitsschutz und profitiert auch in puncto Energieeffizienz.
 
Wie der Airtracker gerade auch in kleinen Metall verarbeitenden Unternehmen zum Einsatz kommen kann, zeigt die Firma Kuhz Metallbau in Bad Doberan. Das Unternehmen ist schwerpunktmäßig im Bootstrailerbau zu Hause. Weil an vier Arbeitsplätzen das Rauchaufkommen mittel bis stark ist, sollte eine zusätzliche stationäre Absauganlage angeschafft werden. So wurde eine BlowTec von TEKA installiert, die bei Bedarf über den Airtracker automatisch gesteuert wird. Die entstehenden Rauche werden über Rohrleitungen und Ansauggitter erfasst und zur Filteranlage transportiert und gereinigt. Die gereinigte Luft wird teilweise mittels 2-Wege-Verteiler nach außen abgeleitet. Der Umluftanteil der gereinigten Luft wird dem Raum über ein Ausblasmodul inklusive Weitwurfdüse zugeführt. Durch die kontinuierliche Umwälzung und Filterung der Hallenluft wird die Staubkonzentration gesenkt. „Im Zuge der weiteren Digitalisierung unseres Unternehmens war die Investition in den Airtracker nicht nur zur Kontrolle, sondern zur automatisierten Anlagensteuerung nur logische Konsequenz“, so Geschäftsführer Roland Kuhz. „Der Airtracker ist keine Stand-Alone-Lösung. Nach dem Motto ‚Connect und Play’ kann er moderne raumlufttechnische Lösungen, wie z.B. die Airtech oder auch Anlagen anderer Hersteller steuern“, ergänzt Erwin Telöken.
 
Bewusstsein für die Vorteile des digitalen Raumluftmonitorings zu schaffen sei momentan in Gesprächen mit Händlern und Kunden manchmal noch Pionierarbeit, werde aber schon bald gelebter technischer Standard sein, ist sich der Produktentwickler sicher. Auf der EuroBlech (23.-26.10.2018) wird der Airtracker in Halle 13 Stand F34 ein Ausstellungsschwerpunkten der TEKA-Messepräsenz sein.
 
 
Bildtexte (Vorschaufoto): Die Schutz Fahrzeugbau setzt auf ein modernes Raumluft-Konzept. TEKA realisierte am Standort Kirchlinteln in zwei Hallen für 16 Arbeitsplätze eine BAFA-geförderte Lösung mit vier Airtechanlagen und zwei Airtrackern. (Beitragsfoto): Der Airtracker wird immer häufiger nicht nur für die digitale Raumluftkontrolle, sondern damit einhergehend für die Anlagensteuerung eingesetzt.

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