Metallpreise hofften zuletzt auf eine Absenkung der US-Zölle gegenüber China
von Angelika Albrecht

Wie Commerzbank Research mitteilt profitierten die Metallpreise zuletzt von Hoffnungen auf eine mögliche Absenkung der US-Zölle gegenüber China. Gegenwind könnte es nächste Woche jedoch durch schwächere Einkaufsmanagerindizes aus China geben.
Nachdem die Erholung an den Industriemetallmärkten vorletzte Woche zum Erliegen gekommen war, ging es letzte Woche dank der Äußerungen von US-Präsident Trump hinsichtlich einer möglichen Absenkung der Zölle gegenüber China, dem wichtigsten Absatzmarkt für Industriemetalle, wieder etwas bergauf. Doch zum einen hat der Industriemetallindex der LME (LMEX) seine Verluste seit dem "Liberation Day" noch nicht gänzlich aufgeholt, sondern notiert noch etwa 3% tiefer. Zum anderen haben sich die einzelnen Industriemetalle zuletzt unterschiedlich entwickelt. Während der Preis von Kupfer und Nickel schon fast wieder auf die Niveaus von Anfang April zurückgekehrt ist, handeln Aluminium und Zink noch deutlich niedriger.
Die Nachrichtenlage rund um den US-Zollkonflikt, insbesondere mit China, bleibt nach Meinung der Commerzbank einer der wichtigsten Treiber. Kommende Woche werden die Einkaufsmanagerindizes aus China für den Monat April einen Einblick in die Gemütslage der dortigen Unternehmen geben. Diese dürften andeuten, dass insbesondere die im Caixin Index erfassten exportorientierten Unternehmen wegen des Zoll-Schocks ihre Aktivität womöglich deutlich runterfahren, was die Metallpreise belasten würde. Sofern weitere Hinweise auf eine baldige De-Eskalation des Handelsstreits ausbleiben, sieht die Commerzbank daher kurzfristig kein weiteres Erholungspotenzial bei den Industriemetallen.
Metallspezifische Faktoren spielen derweil für die relative Performance eine Rolle. Kupfer und Nickel dürften zuletzt von anhaltenden Angebotssorgen profitiert haben. Für Kupfer werden daher die noch ausstehenden Prognosen der International Copper Study Group hinsichtlich der Versorgungslage interessant sein. Sollten sie Sorgen hinsichtlich einer Knappheit an Rohmaterial und damit einer zukünftig schwächeren Dynamik bei der Metallverarbeitung bestätigen, dürfte Kupfer gegenüber den anderen Industriemetallen weiterhin gut unterstützt bleiben.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia /(Autor: Thu Lan Nguyen AC)