Metallindustrie steht Streikwelle bevor

von Alexander Kirschbaum

Die 5. Tarifverhandlung ist am Samstag in Baden-Württemberg ergebnislos beendet worden. Der Vorstand der IG Metall hat nun beschlossen, Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie in dieser Woche zu ganztägigen Warnstreiks aufzurufen. Außerdem sollen Urabstimmungen über Flächenstreiks vorbereitet werden. "Die Arbeitgeber haben es offensichtlich gezielt auf eine Eskalation angelegt und hatten nie die Absicht zur Einigung. Das zeigte sich daran, dass sie sich heute weder beim Geld noch bei der Arbeitszeit ausreichend bewegt haben, um einen Kompromiss möglich zu machen", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Samstag in Stuttgart.

Die Arbeitgeber in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie(vbm) kritisieren die geplanten Tagesstreiks. "Tagesstreiks sind vollkommen unverhältnismäßig, da sich die Arbeitgeber sehr weit auf die IG Metall zubewegt hatten", so vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Die Arbeitgeber wollen den Konflikt mit der Gewerkschaft unterdessen auch gerichtlich austragen. Die Forderung der IG Metall nach einem Teillohnausgleich sei rechtswidrig.

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn sowie einen Anspruch auf kurze Vollzeit und Zuschüsse für Beschäftigte in bestimmten Lebenssituationen. Nach Angaben der Gewerkschaft haben in dieser Tarifrunde bisher bundesweit rund 960.000 Beschäftigte an Streikaktionen teilgenommen.

Quelle: marketSTEEL, IG Metall, vbm Vorschau-Foto: marketSTEEL

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