Metall ist ein Wertstoff der Zukunft

von Hubert Hunscheidt

Liebe Metallerinnen und Metaller,

so viel steht fest: Das Metallhandwerk ist unverzichtbar. Wir sind da, wo produziert, gebaut und gewohnt wird. Der Werkstoff Metall ist nicht nur notwendig, sondern auch ein außergewöhnlicher Wertstoff. Warum? Weil er vollständig wiederverwertbar ist. Metall ist nachhaltig. Und diesen Aspekt sollten wir in Zeiten, in denen Klimawandel und Nachhaltigkeit große Bedeutung annehmen, in der Öffentlichkeit viel stärker deutlich machen.

Sicher. Denkt der Laie an Metall, denkt er an etwas Unverwüstliches, an etwas, das nie kaputtgeht. So soll es auch sein. Aber mit Metall haben wir innerhalb der Kreislaufwirtschaft eine absolute Nummer Eins am Start. Dabei geht es nicht um die biologische Abbaubarkeit, sondern um seine Recycel-Fähigkeit. Während Holz am Ende seiner Lebenszeit nur thermisch verwertbar ist und Beton vielfach als Füllmaterial endet, bleibt Metall im Kreislauf. Es hat von allen strukturellen Baustoffen das größte Potenzial in der Kreislaufwirtschaft. Da sind sich die Experten einig.

Metallschrott wird bereits heute nahezu vollständig recycelt. Er ist der perfekte Wertstoff, aus dem sich sogar Metalle mit neuen Eigenschaften produzieren lassen. Er kann ohne Qualitätsverlust beliebig oft im Kreislauf gehalten werden. Metall ist Kreislaufwirtschaft, mit ihm lässt sich an Klimazielen arbeiten.

Um genau das auch stärker nach außen zu vermitteln, hat der Bundesverband Metall Initiative ergriffen und plant derzeit eine breit angelegte Kommunikationsoffensive zum Werkstoff Metall. Damit wollen wir das Image unseres Werkstoffs positiv unterstreichen und uns als Branche, ja auch als nachhaltige Ausbilder und Arbeitgeber, in Politik und Öffentlichkeit stärker ins Bewusstsein bringen. Erste Gespräche mit Sponsoren aus Industrie und Verbänden haben gezeigt, dass wir damit richtig liegen.

Denkt daran: Unsere Metallbetriebe sind essenzieller Teil der wirtschaftlichen Transformation. Das Thema Kreislaufwirtschaft wird uns ganz konkret betreffen und intensiv beschäftigen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks nennt in seinem Positionspapier die fünf wichtigsten Herausforderungen der Handwerksbetriebe im weltweiten Transformationsprozess, zu dem neben der Digitalisierung und dem Umbau der Energieversorgung die Umsetzung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit innerhalb der „Circular Economy“, der ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft, gehört. Das bedeutet für unsere Betriebe eine Umstellung der Produktionsprozesse sowie langfristig wirkende, leider auch kostenintensive Investitionen. Aus Europa kommen mit dem Green Deal eindeutige Signale und Vorgaben. Bei der Förderung des Klimaschutzes wird Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung künftig auch ein Kriterium bei der Kreditvergabe sein. Wir sind also mehrfach gefordert, uns rechtzeitig damit zu beschäftigen.

Erste Aufgabe des Verbandes ist es, unsere Metallbetriebe bei der Umsetzung der Vorgaben aus dem Green Deal zu unterstützen und in der Normung intensiv zu begleiten, Fördermöglichkeiten zu prüfen und zu vermitteln sowie beratend zur Seite zu stehen. Das Thema steht bei uns ganz oben auf der Agenda.

Ich möchte euch in erster Linie motivieren, denn wir haben alles, was wir brauchen, um diese Herausforderungen zu meistern. Von der Fassadenbegrünung in Innenstädten bis zur energieoptimierten Gebäudehülle, von Komponenten und Konstruktionen für Windkraftanlagen bis zur Photovoltaik: Wir sollten uns bewusst machen, dass unser Metallhandwerk und unser Wertstoff Metall verdammt noch mal wichtig sind für den Klimaschutz und eine nachhaltige Zukunft. Also lasst uns zeigen, was Metall kann. Tragt das nach außen, macht Werbung für eine tolle Branche mit einem großartigen Wertstoff. Metall hat kein Nachhaltigkeits-, sondern ein Imageproblem. Bei allen Diskussionen um eine grüne Wirtschaftspolitik, die zum verantwortlichen Umgang mit Ressourcen mahnt: Wir sind dabei, denn unser Werkstoff Metall ist ein Wertstoff der Zukunft. Was das angeht, ist es an der Zeit, das Image unserer Branche aufzupolieren.

Willi Seiger
Präsident des Bundesverbands Metall

Quelle: Bundesverband Metall / Foto: Jens Nieth

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