Mehr Kooperation mit Brasilien
von Hans Diederichs
Vom 19. bis 20. August trafen Vertreter der deutschen und der brasilianischen Regierung erstmals zu gemeinsamen politischen Konsultationen zusammen. Brasilien ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika: Im Mittelpunkt der zweitägigen Gespräche standen daher auch die weitere Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen und des technologischen Wissensaustauschs.
Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, unterzeichnete in der Hauptstadt Brasilia mit dem brasilianischen Minister für Entwicklung, Industrie und Außenhandel Monteiro zwei gemeinsame Erklärungen zur engeren wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit beider Länder.
Stärkere Zusammenarbeit im Bereich der Qualitätsinfrastruktur
Die erste gemeinsame Erklärung stärkt die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) mit dem brasilianischen Nationalen Institut für Metrologie, Qualität und Technologie (INMETRO).
INMETRO ist ein wichtiger Grundpfeiler für den Handel innerhalb Brasiliens und die Einbindung Brasiliens in den Weltmarkt. Zwischen INMETRO, PTB und BAM gibt es bereits vielfältige gemeinsame Projekte. Die nun unterzeichnete Erklärung soll die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit der drei Institutionen weiter fördern und stärken.
Mehr gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Um die Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung von mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Deutschland und Brasilien zu stärken, sind gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte von hoher Bedeutung. Eine zweite Erklärung bekräftigt daher die Absicht beider Länder, die bereits bestehende wirtschaftliche Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie und Innovation zu vertiefen.
Eine Ausschreibung, die deutsche und brasilianische Unternehmen sowie kooperierende Forschungseinrichtungen zur gemeinsamen Einreichung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten aufruft, macht hier den Anfang. Für die Bewilligung und Umsetzung der deutsch-brasilianischen Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurde ein gemeinsamer Prozess festgelegt. Die beteiligten Partner werden dabei jeweils mit nationalen Fördermitteln unterstützt. Für den deutschen Mittelstand und Forschungseinrichtungen gelten die unkomplizierten Förderkriterien des Zentralen Informationsprogramms Mittelstand (ZIM).
Quelle: BMWi Foto: Zuckerhut in Rio de Janeiro (Christopher Zapf / pixelio.de)