Max-Planck Direktor erhält Ernst-Mach-Medaille

von Alexander Kirschbaum

Prof. Jörg Neugebauer, Direktor der Abteilung „Computergestütztes Materialdesign“ am Düsseldorfer Max-Plack-Institut für Eisenforschung (MPIE), wurde am Freitag, 13. Mai 2016, von der Tschechischen Akademie der Wissenschaften mit der Ernst-Mach-Medaille ausgezeichnet. Die Medaille, die seit 1996 für international herausragende Leistungen in der Physik verliehen wird, ist die höchste Auszeichnung der Akademie auf dem Gebiet der Physik.

Neugebauer ist seit 2005 Direktor am MPIE und forscht hier vor allem zu den Themen Thermodynamik und Kinetik, Oberflächen- und Defektphysik, sowie Mikrostrukturentwicklung. Dabei hilft das in seiner Abteilung entwickelte computergestützte Materialdesign zeit- und kostspielige Experimente zu reduzieren, indem es auf Basis quantenmechanischer Berechnungen Vorhersagen trifft ohne auf experimentelle Daten angewiesen zu sein.

Will man zum Beispiel einen neuen Stahl mit besonderen Eigenschaften entwickeln, so berechnen Neugebauer und sein Team, welche Elemente und Strukturen sich hierfür am besten eignen und geben ihre Ergebnisse den experimentellen Kollegen weiter. Aus dem engen Zusammenspiel mit mehrfachen Iterationen zwischen Theorie und Experiment sind bereits wertvolle Erkenntnisse für industrierelevante Entwicklungen entstanden. Dazu zählt eine Klasse neuer Stähle, die hochfest und dennoch verformbar sind, extrem leichte Magnesiumlegierungen oder magnetokalorische Materialien für effiziente Kühlelemente.

Mit dem Preis werden auch deutsch-tschechische Zusammenarbeiten gewürdigt, in diesem Fall die Kooperation von Neugebauer mit Kollegen der Materialphysik an der Universität Brünn, Tschechische Republik.

Quelle: MPIE Artikelfoto: Ernst-Mach-Medaille, benannt nach einem der bedeutendsten Physiker des späten 19. Jahrhunderts. (Fotos: Viktor Černoch, Abteilung Pressearbeit in der Generalverwaltung der Tschechischen Akademie der Wissenschaften)

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