Materialmangel bremst Erholung der bayerischen Exportwirtschaft

von Hubert Hunscheidt

Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik stiegen die bayerischen Exporte im Mai 2021 um 42,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und lagen damit insgesamt bei einem Volumen von 15 Milliarden Euro. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ordnet die Zahlen ein: „Diese enorme Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat ist kein Wunder. Denn die Wirtschaft befand sich zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2020 im Corona-Lockdown.

Entscheidend und aussagekräftiger ist, dass die bayerischen Exporte noch immer um 9,8 Prozent unter dem Niveau von Mai 2019 und damit unter dem Niveau vor der Coronakrise liegen.“ Der Außenhandel wird derzeit massiv durch fehlende Rohstoffe, fehlendes Material und fehlende Vorprodukte gebremst. Das ist ein echtes Aufschwung-Hindernis. Die Gründe für den Materialmangel sind vielfältig, nach Einschätzung der vbw wirkt sich insbesondere negativ aus, dass nach den Verwerfungen der Corona-Pandemie die weltweiten Handels- und Produktionstätigkeiten nur langsam wieder an Fahrt aufnehmen. Das bremst die Produktion und damit die Exporte bayerischer Unternehmen deutlich.

Brossardt erklärt: „Im Vergleich zum Mai 2019 sehen wir ein Defizit in vielen für den Freistaat besonders wichtigen Exportmärkten: Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten liegen um 26,5 Prozent unter dem Niveau von Mai 2019, die Exporte in die EU um 5,2 Prozent darunter. Auch die Ausfuhren nach China liegen noch immer um 8,1 Prozent unter dem Niveau von Mai 2019. Obwohl die Konjunktur dort schneller wieder an Fahrt aufgenommen hat und eine hohe Nachfrage nach Produkten aus dem Freistaat besteht, zeigt sich damit deutlich, dass wir die Folgen der Corona-Pandemie noch immer nicht überwunden haben.“

Mit Blick auf die verschiedenen Warengruppen erläutert der vbw Hauptgeschäftsführer: „Besonders deutlich ist das Minus gegenüber dem Niveau vor der Coronakrise bei Kraftwagen mit 31,8 Prozent. Bei Maschinen liegen wir immer noch 13,6 Prozent unter dem Niveau von Mai 2019. Auch die Ausfuhren von elektrischen Ausrüstungen sind gegenüber dem Mai vor zwei Jahren um 1,4 Prozent gesunken.“

Quelle: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. / Foto: marketSTEEL

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