Massivumformung: Ausblick für 2018 stabil

von Alexander Kirschbaum

In der aktuellen Erhebung des Industrieverbandes Massivumformung zum Geschäftsklima in der Branche berichtet kein einziges der befragten Mitglieder über eine schlechte Geschäftslage, im Gegenteil bezeichnen fast dreiviertel der Unternehmer ihre aktuelle Geschäftslage als gut. Auch im ersten Quartal 2018 wird keine Eintrübung dieser guten Lage erwartet, einige sehen sogar eine noch bessere Entwicklung voraus.

Die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres haben den Unternehmen, die der amtlichen Produktionsstatistik der Massivumformung zugerechnet werden, einen Produktionszuwachs um 4,1 Prozent beschert. Das entspricht einer Menge von 59.629 Tonnen massiv umgeformten Teilen. Der Umsatz nahm in diesem Zeitraum ausweislich vorläufiger Daten des Statistischen Bundesamtes um 4,9 Prozent auf über 5,1 Milliarden Euro zu.

Das grundsätzliche Konjunktur­muster der letzten Jahre, das nach einem starken Auftaktquartal nachfolgend Abschwächungen fortschreibt, bleibt der Branche dem Industrieverband zufolge insgesamt erhalten. Auch im Jahr 2017 lag die Produktionsmenge im ersten Quartal mit 612.556 Tonnen höher als in den Folgequartalen (583.117 Tonnen im zweiten und 563.903 Tonnen im dritten Quartal).

Fahrzeugkonjunktur beschleunigt

Das Umsatzwachstum ist nach Angaben des Verbands in vielen wichtigen Segmenten hinter dem Mengenwachstum zurückgeblieben. So wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 einerseits 1,5 % mehr Gesenkschmiedeteile für die Fahrzeugindustrie gefertigt, gleichzeitig ist der Umsatz jedoch lediglich um 1 % angestiegen. Trotz hoher Auslastung der Produktionsanlagen lasse der Preisdruck der Kunden kaum nach.

Die rückläufigen Dieselzulassungen und damit auch die entsprechend geringere Produktion der Selbstzünder in Deutschland haben dem Verband zufolge bislang offenbar keinen negativen Einfluss auf die Nachfrage der Automobilindustrie nach massiv umgeformten Bauteilen. Auch der Maschinenbau sei weiterhin optimistisch, dass sich die Belebung der Investitionen und damit die Produktion von Maschinen im Jahr 2018 fortsetzt. „Somit besteht kein Anlass, an einer stabilen Branchenkonjunktur zu zweifeln“, so Tobias Hain, Geschäftsführer im Industrieverband Massivumformung. „Ein erneutes Erreichen der Produktion von für das Jahr 2017 erwarteten 2,28 Millionen Tonnen scheint möglich.“

Die mittelfristigen Herausforderungen verordnet der Industrieverband Massivumformung bei den den Zukunftsthemen Elektromobilität, Digitalisierung und Energieeffizienz. Hinzu komme das Dauerthema Fachkräftemangel, denn trotz anhaltender Zuwanderung zeichne sich keine Entspannung bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften und motivierten Produktionshelfern ab. „Insbesondere in den industriellen Ballungszentren herrscht bei Vollbeschäftigung eine Knappheit, die schwierig aufzulösen ist“, sagt Hain. „Der im letzten Jahr angestoßene Strategieprozess „Massivumformung 2025“ wird die Kräfte der Branche noch stärker bündeln als bisher. Damit die Massivumformung auch nach 2025 erfolgreich in Deutschland produziert.“

Quelle: Industrieverband Massivumformung  Grafik: Trendauswertung Industrieverband Massivumformung (Befragungszeitraum: für Quartal I./2018 15.12.17 - 15.01.2018).

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