Maschinenbauer tun sich mit Großaufträgen schwer

von Alexander Kirschbaum

Schneller, größer, komplexer – das Geschäft der Maschinen- und Anlagenbauer ändert sich nachhaltig. Nicht mehr eine einzelne Maschine wird von den Kunden gewünscht, sondern gleich der Aufbau von schlüsselfertigen, einsatzbereiten Gesamtanlagen. Immer schneller müssen die Unternehmen die Großprojekte abwickeln, so fordern es nicht mehr nur Automobilhersteller, sondern auch die OEMs aus anderen Branchen. Viele mittelständische Maschinenbauer können da noch nicht mithalten, wie Marktanalysen der Unternehmensberatung Staufen zeigen.

Seit Jahren verlagern OEMs immer mehr Aufgaben auf ihre Zulieferer. Dieser Trend verstärkt sich derzeit noch einmal durch die zunehmende Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Systeme und Schnittstellen müssen im Zeitalter der Digitalisierung miteinander kompatibel sein. Die OEMs bestellen daher zunehmend komplette Fertigungsstraßen aus einer Hand. Doch bei der Abwicklung solcher Großprojekte sind Staufen zufolge viele Lieferanten überfordert.

„Während die Produktionsabteilungen bei vielen deutschen Maschinen- und Anlagenbauern bereits schlank und effizient arbeiten, klemmt es im Projektmanagement“, so Jan Sibold, Branchenmanager für den Maschinen- und Anlagenbau bei der Unternehmensberatung Staufen. „Unternehmen kämpfen mit unklaren Verantwortlichkeiten, zu vielen Schnittstellen und überkommenem Abteilungsdenken. Dies führt zu Chaos und Unzuverlässigkeit in der Auftragsabwicklung.“

Vom Maschinenbauer zum Projektabwickler

Gewinner der Entwicklung hin zu den sogenannten Turn-Key-Projekten sind Unternehmen, die ihre gesamte Projektabwicklung optimieren und damit in der Lage sind, komplexe Aufträge mit verschiedenen internen und externen Zulieferern transparent sowie zügig abzuwickeln. „Die OEMs achten bei der Auftragsvergabe genau darauf, ob ein Lieferant das kann", so der Staufen-Berater.

Dass sich der Schritt vom reinen Maschinenbauer zum Projektabwickler lohnt, zeigt der deutsche Hersteller von Werkzeugmaschinen und Fertigungssystemen EMAG. Das baden-württembergische Unternehmen hat sein Projektmanagementsystem weiterentwickelt. Damit können Projekte auch über mehrere Technologien und Standorte hinweg noch besser koordiniert werden. Lieferanten werden lückenlos in den Workflow eingebunden. Zudem herrscht volle Transparenz – von der Anfrage bis zur Inbetriebnahme.

„Lean Management hat bei EMAG zu einer transparenten, flexiblen und zuverlässigen Multiprojektlandschaft geführt. Aufträge, egal welcher Größenordnung, können wir nun erheblich schneller abwickeln“, sagt EMAG Geschäftsführer Dr.-Ing. Guido Hegener. Wie sich Produktivitätssprünge im Projektgeschäft erreichen lassen, darüber berichtet Dr.-Ing. Guido Hegener, Geschäftsführern der EMAG Maschinenfabrik GmbH auf dem Maschinenbau Kongress am 30. November 2016 in Salach (bei Stuttgart).

Weitere Informationen zum Maschinenbau Kongress

Quelle: Staufen AG  Vorschau-Foto: Fotolia

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