Maschinenbauer enttäuscht über zähe Brexit-Verhandlungen

von Alexander Kirschbaum

Die Maschinenbauer in Deutschland zeigen sich angesichts der zähen Brexit-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien besorgt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung mahnt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mehr Konstruktivität in den Gesprächen an, um bis März 2019 ein Folgeabkommen zu erzielen. Andernfalls stünden deutliche Einschränkungen beim Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zu erwarten. „Wir sehen noch immer kein klares Bild, wie sich vor allem die britische Regierung den Brexit konkret vorstellt. Es ist zwar positiv, dass Großbritannien nun erste Papiere vorgelegt hat. Allerdings lassen die Positionen inhaltlich viele Fragen offen und gehen auch nicht auf die Themen ein, die in der ersten Verhandlungsphase diskutiert werden“, sagt Holger Kunze, Leiter des VDMA European Office.

Und VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann ergänzt: "„Nachdem sich zwei Jahre lang auf beiden Seiten des Ärmelkanals Tausende von Experten mit den Verhandlungen beschäftigt haben, werden am Ende alle als Verlierer dastehen. Das Verhandlungsergebnis wird unter dem Strich schlechter sein als der Status quo, falls es bis zum März 2019 überhaupt ein Ergebnis gibt.

Brodtmann: Brexit grundsätzlich in Frage stellen

"Ein wesentliches Merkmal von Demokratien ist, dass Entscheidungen überdacht und auch rückgängig gemacht werden können. Im Sinne eines starken und prosperierenden Europas würde wir es daher begrüßen, wenn der Brexit auch in Großbritannien wieder grundsätzlicher diskutiert würde.“

Der Verband hat in einem Brexit-Papier die aus seiner Sicht offenen Fragen des Maschinenbaus beim EU-Austritt Großbritanniens dargelegt. Für deutsche Maschinenbauer war das Vereinigte Königreich im vergangenen Jahr der viertgrößte Exportmarkt mit einem Exportvolumen von 7,4 Milliarden Euro.

Quelle: VDMA  Vorschau-Foto: Fotolia

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