Machbarkeitsstudie für Eisenerz-Direktreduktion
von Hubert Hunscheidt
Die Salzgitter AG hat mit dem Land Niedersachsen, der Stadt Wilhelmshaven sowie den Industriepartnern Rhenus und Uniper die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine Eisenerz-Direktreduktionsanlage mit vorgeschalteter Wasserstoff-Elektrolyse am Tiefwasserhafen Wilhelmshaven vereinbart.
Die Studie umfasst die mögliche Errichtung einer Direktreduktionsanlage sowie die Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur für deren Versorgung mit Rohstoffen, Erdgas und Wasserstoff. Spätestens bis zum 31. März 2021 sollen die Ergebnisse vorliegen.
Salzgitter AG Vorstandsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann: „Dies ist ein weiterer konkreter Schritt unseres Transformationsprozesses hin zu einer CO2-armen, wasserstoffbasierten Stahlherstellung auf der Grundlage unseres vielbeachteten Technologiekonzeptes SALCOS® (SAlzgitter Low CO2 Steelmaking). Mit dessen Realisierung werden wir einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der gesteckten Klimaziele leisten können. Die kürzlich verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie und das Handlungskonzept Stahl der Bundesregierung von Anfang März können wichtige Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Realisierung eines solchen bahnbrechenden Greensteel-Wasserstoff-Projektes schaffen. Am Standort Wilhelmshaven bieten sich mit unseren Industriepartnern vor Ort überaus günstige Voraussetzungen einer optimalen Sektorkopplung von erneuerbaren Energien, einer Wasserstoff-Elektrolyse sowie CO2-armer Direktreduktion von Eisenerz.“
Dr. Bernd Althusmann, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, sowie stellvertretender Ministerpräsident des Landes Niedersachsen: „Das Land Niedersachsen bietet ideale Standortbedingungen, um grünen Wasserstoff zu produzieren und die Salzgitter AG hat mit SALCOS® ein unmittelbar umsetzbares und hocheffizientes Konzept, um diesen Wasserstoff mit größtem Nutzen für den Klimaschutz industriell zu verwerten. Wir setzen mit diesem Projekt einen ersten wichtigen Meilenstein zur Dekarbonisierung der deutschen Stahlindustrie. Für die Region Wilhelmshaven ergeben sich durch diese Zusammenarbeit wertvolle Chancen für die erforderliche industrielle Neuausrichtung bzw. Weiterentwicklung der Region, verbunden mit der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze.“
Bei erfolgreichem Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist im Anschluss die gemeinsame Umsetzung des Vorhabens vorgesehen. Es wird perspektivisch angestrebt, 2 Millionen Tonnen direktreduziertes Eisen pro Jahr zu erzeugen, das per Bahntransport nach Salzgitter gebracht und dort im integrierten Hüttenwerk der Salzgitter Flachstahl GmbH zu hochwertigen, umweltfreundlichen Flachstahlprodukten weiterverarbeitet werden wird.
Quelle und Foto: Salzgitter AG