M&A-Aktivitäten im Maschinenbau nehmen weiter zu
von Alexander Kirschbaum
Trotz der niedrigen Anzahl an Transaktionen mit US-amerikanischer Beteiligung (knapp 17 Prozent) und der deutlichen Abnahme an weltweiten grenzüberschreitenden Deals wurden im abgelaufenen Quartal im Maschinenbau Deals mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 28,2 Mrd. US-Dollar angekündigt bzw. abgeschlossen. Demgegenüber stehen 59 Deals im Wert von 20,5 Mrd. US-Dollar aus dem ersten Quartal 2015. Dies geht aus der PwC-Studie „M&A-Aktivitäten Industrial Manufacturing“ für das zweite Quartal 2015 hervor.
Gut die Hälfte des Gesamtvolumens im zweiten Quartal 2015 ist auf drei angekündigte Mega-Deals zurückzuführen, also Transaktionen mit einem Gesamtwert von mindestens 1 Mrd. US-Dollar. Sie summieren sich auf ein Volumen von rund 16 Mrd. US-Dollar. „Die Branche setzt vor allem auf strategisch orientierte Fusionen und Übernahmen, bei denen die Ausweitung des Produktportfolios und die strategische Neuausrichtung im Fokus stehen“, kommentiert Dr. Frank Schmidt, Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC das aktuelle Geschehen auf dem Markt für Transaktionen, Fusionen und Übernahmen.
Verhaltene Entwicklung in der Eurozone
Den aktuellen Ergebnissen des PwC Maschinenbau-Barometers zufolge erwartet ein großer Teil der befragten deutschen Maschinenbauer, dass in den nächsten zwölf Monaten mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes im Ausland erwirtschaftet wird. Was die M&A-Aktivitäten im zweiten Quartal betrifft, ist davon allerdings nicht ganz so viel zu spüren. Die Deals in der Eurozone fielen laut den Branchenexperten von PwC mit sieben Deals und einem Gesamtvolumen von 0,7 Mrd. US-Dollar relativ verhalten aus. Damit sank auch der Anteil an Deals mit beteiligten Akteuren aus der Eurozone an der Gesamtzahl der Deals deutlich von 22 Prozent im ersten Quartal auf aktuell 10,6 Prozent.
Der Anteil der grenzüberschreitenden Deals ist im zweiten Quartal 2015 erneut gesunken und beläuft sich auf 16,7 Prozent. Das ist rückblickend der niedrigste Wert seit mindestens zehn Jahren. Wegen des momentan starken Dollars wird der Anteil an grenzübergreifenden Deals laut PwC künftig jedoch wieder steigen. Finanzinvestoren sind im aktuellen Quartal auf dem M&A-Markt sehr aktiv unterwegs. Sie waren an gut der Hälfte aller Deals beteiligt.
China im regionalen Vergleich vorn
Die Aktivitäten US-amerikanischer Unternehmen fallen der Studie zufolge im zweiten Quartal 2015 auf einen neuen Tiefstwert: Der Anteil der Vereinigten Staaten an der Gesamtzahl der globalen Transaktionen beträgt lediglich 17 Prozent. Das ist der niedrigste Anteil der US-Amerikaner seit den letzten zehn Jahren. Demgegenüber ist China im regionalen Vergleich auf dem M&A-Markt erneut tonangebend. An 43 der 47 angekündigten bzw. abgeschlossenen Deals mit Unternehmen aus dem asiatisch-pazifischen Raum waren chinesische Akteure beteilig. “Der wichtigste Treiber dieser Entwicklung liegt in den anhaltenden Restrukturierungsbemühungen in China. Da sich das Wachstum verlangsamt, bauen heimische Unternehmen Überkapazitäten ab und schließen sich dafür mit anderen Unternehmen zusammen“, so Schmidt.
Quelle: Pricewaterhouse Coopers