Lieferengpässe bei Vorleistungsgütern bremsen Industrie und treiben Preise

von Hubert Hunscheidt

Lieferengpässe bremsen die deutsche Industrie im Jahr 2021. Ein neues Dossier des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zu Materialknappheit, Auftragseingängen, Produktion und Preisen in der Industrie verdeutlicht die aktuelle Situation und stellt sie vergangenen Konjunkturzyklen gegenüber. Grundlage der Analyse sind Konjunktur- und Preisindizes des Statistischen Bundesamtes und des Bundesamtes für Güterverkehr sowie Umfrageergebnisse unter anderem des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung zur Knappheit von Rohstoffen und Vorprodukten.

Industrieproduktion hält nicht Schritt mit hoher Nachfrage

„Wir beobachten im Verlauf der Corona-Krise, dass die Industrie die Nachfrage nach ihren Produkten immer schwieriger bedienen kann. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe erreichte im Sommer sein Rekordniveau. Seitdem herrscht ein regelrechter Produktionsstau“, sagt Dr. Stefan Linz, Leiter des Referats „Konjunkturindizes, Saisonbereinigung“ und des Autorenteams hinter dem im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbaren Dossier. Eine Ursache der verhaltenen Entwicklung der Industrieproduktion ist die Knappheit von Rohstoffen und Vorprodukten, die in der Produktion benötigt werden. Das Problem der Materialknappheit zeigt sich deutlich in Umfrageergebnissen des ifo Instituts unter Produktionsbetrieben. Ebenso spiegelt es sich in den Einfuhr- und Erzeugerpreisindizes für Vorleistungsgüter, wie die Datenanalysen des Autorenteams zeigen.

Materialmangel ist in der Industrie ein wiederkehrendes Phänomen. Allerdings ist er selten so ausgeprägt und schlägt sich selten derart deutlich im Auftragsbestand nieder wie in der aktuellen, von der Corona-Krise beeinflussten Situation.

Quelle und Grafik: Statistisches Bundesamt / Foto: Fotolia

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