Leibniz Universität Hannover hat Vorreiterrolle

von Alexander Kirschbaum

Am 15. Oktober trafen sich Vertreter der Leibniz Universität sowie Vertreterinnen und Vertretern des Niedersächsischen Wirtschaftsministeriums im Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) in Garbsen zu einem Pressegespräch. Thema war das erste bundesweite Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0, das derzeit am PZH entsteht.

Ziel des Kompetenzzentrums, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 5,3 Millionen Euro für drei Jahre gefördert wird, ist es, kleine und mittlere Unternehmen in Niedersachsen und Bremen bei der digitalen Transformation zu unterstützen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Diese Unternehmen machen mehr als 99 Prozent aller Betriebe in Niedersachsen und Bremen aus.

„Die Digitalisierung der Wirtschaft und das Thema Industrie 4.0 sind allgegenwärtig. Mit dieser Entwicklung sind erhebliche technologische und wirtschaftliche Potenziale und Herausforderungen verbunden, denen sich unsere Unternehmen stellen müssen, um mittel- und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und damit ihre Zukunft zu sichern“, so Staatssekretärin Daniela Behrens vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium.

Gesamte Wertschöpfungskette

Die am Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) ansässigen sieben Institute und das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) bündeln als Antragsteller Expertisen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Produktion im geplanten „Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0“ - so der aktuelle Arbeitstitel. Weitere Expertisen wie IT-Sicherheit, rechtliche oder gesellschaftliche Aspekte werden durch Partner eingebracht. „Die Produktionstechnik an der Leibniz Universität Hannover mit dem PZH und dem IPH decken die gesamt Wertschöpfungskette ab, von der Planung bis zum Produkt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers, Vizepräsident für Forschung an der Leibniz Universität. 

Mit einer Lernfabrik, unterschiedlichen Expertenfabriken und einer mobilen Fabrik wird das Kompetenzzentrum flächendeckend das gesamte Einzugsgebiet erreichen. Dazu soll das auf dem Gelände der Deutschen Messe AG bereits bestehende Vorführzentrum für Robotik und Automatisierung zur Lernfabrik ausgebaut werden. Der Standort bietet zudem eine hervorragende Anbindung an die Hannover Messe, die als Leitmesse Industrie 4.0 fungiert.

Kompetenzzentrum große Chance

„Der Aufbau des Kompetenzzentrums Mittelstand 4.0 ist eine große Auszeichnung und Chance für uns“, so Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena, Sprecher der Antragsinitiative und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen. „Gleichzeitig ist dies eine enorme Herausforderung“, so Denkena weiter. „Wir starten bereits im Januar kommenden Jahres als erstes der fünf bundesweit geplanten Zentren. Und wir tun alles dafür, dieser Vorreiterrolle gerecht zu werden.“ Bereits im Januar 2016 will das Zentrum für Niedersachsen und Bremen erste Firmen besuchen und Infoveranstaltungen zu Möglichkeiten der Digitalisierung durchführen.

Quelle: Leibnitz Universität Hannover

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