Laserspezialist führt die Jahresarbeitszeit ein

von Alexander Kirschbaum

Der Werkzeugmaschinenhersteller und Laserspezialist TRUMPF führt die Jahresarbeitszeit ein. Das sieht das neue sogenannte agile Zeitsystem des Unternehmens vor. Dabei öffnet das Unternehmen das Gleitzeitkonto seiner Mitarbeiter innerhalb eines Jahres auf einen Korridor zwischen +200 Stunden und -100 Stunden. Die Mitarbeiter arbeiten dann viel, wenn die Auftragslage gut ist und bauen die Zeit wieder ab, wenn es weniger zu tun gibt. Am Ende des Jahres muss das Konto wieder ausgeglichen sein.

Führungskräfte und Mitarbeiter können eigenständig darüber entscheiden, ob im agilen Zeitsystem gearbeitet werden soll oder nicht – ohne Abstimmung mit Geschäftsführung oder Betriebsrat. So kann das Unternehmen unbürokratisch und schnell auf kurzfristige Auftragsschwankungen reagieren. Die Mitarbeiter profitieren im Gegenzug von längeren Auszeiten zusätzlich zum Urlaub.

Bündnis für Arbeit 2021
Das agile Zeitsystem ist Bestandteil des zum 1. Juli 2016 zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat verhandelten betriebsinternen Bündnisses für Arbeit 2021. Beim Bündnis für Arbeit 2021 stehen neben dem agilen Zeitsystem mobiles Arbeiten, eine Qualifizierungsinitiative und Regelungen zum altersgerechten Arbeiten im Fokus. Außerdem spricht das Unternehmen eine hundertprozentige Beschäftigungssicherung aus.

„Die voranschreitende Digitalisierung, volatilere Märkte und kürzere Produktlebenszyklen erfordern von uns noch mehr Flexibilität als bislang. Darauf reagieren wir mit unserem Bündnis für Arbeit 2021“, so Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsführung bei TRUMPF. Ergänzt wird das Bündnis durch eine Qualifizierungsinitiative, die neuartige Lernformen und -inhalte fördert, sowie ein Maßnahmenbündel zum altersgerechten Arbeiten. Dies erfolgt mit der Zielsetzung, die Mitarbeiter auf die Veränderungen der Arbeitswelt angesichts von Industrie 4.0 und zunehmender Flexibilisierung einzustellen.

„Stillstand ist in der heutigen Zeit fast schon eine Utopie. Und wir als Unternehmen müssen unsere Mitarbeiter dazu ertüchtigen, dass sie sich, unabhängig von Alter oder Eingruppierung, gut auf die Veränderungen einstellen können“, so Gerhard Rübling, Geschäftsführer der TRUMPF GmbH + Co. KG und als Arbeitsdirektor verantwortlich für die Bündnisverhandlungen.

Quelle: TRUMPF GmbH + Co. KG  Bildtext: Lasermontage bei TRUMPF: Die Mitarbeiter können ihre Arbeitszeit flexibel gestalten. (Foto: TRUMPF)

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