Lagereffekte drücken Walzstahlbestellungen

von Hans Diederichs

Die Walzstahlbestellungen sind im dritten Quartal um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 8,1 Millionen Tonnen Walzstahl gesunken, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitteilt. Zudem sind auch die Auftragsbestände zurückgegangen. Die Mengenkonjunktur hat damit einen Rückschlag erlitten.

Ursächlich für diesen Dämpfer war in erster Linie der schwache Auftragseingang aus dem Ausland. Dies gilt vor allem für die Bestellungen aus Drittländern, die in den ersten neun Monaten um 20 Prozent schrumpften. Stützend wirkten hingegen mit einem Plus von 3 Prozent die Ordern aus der übrigen EU-28. Die Inlandsaufträge sanken im dritten Quartal das fünfte Mal in Folge, kumuliert bis September unterschreiten sie den vergleichbaren Vorjahreswert um 6 Prozent.

Angesichts einer nach wie vor stabilen Konjunktur bei den Stahl verarbeitenden Branchen dürfte der Rückgang bei den Auftragseingängen Walzstahl vor allem auf Lagereffekte zurückzuführen sein. Offensichtlich sind die Lagerdispositionen bei Händlern und Verarbeitern von großer Zurückhaltung geprägt angesichts der aktuellen deflationären Entwicklungen auf den Märkten und eines wachsenden Importdrucks. Anhaltende geopolitische und gesamtwirtschaftliche Risiken sorgen für zusätzliche Unsicherheiten für die Stahlkonjunktur. 

Quelle: WV Stahl; Tabelle: WV Stahl; Vorschau-Foto: fotolia

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