Kupfer klettert auf neues Hoch

von Angelika Albrecht

Laut Commerzbank hat sich der Kupferpreis von dem Rücksetzer zu Wochenbeginn deutlich erholt und markiert mit rund 9.400 USD je Tonne ein neues Hoch in diesem Jahr. Commerzbank Research meint, es sei erstaunlich, wie unterschiedlich die Marktteilnehmer an den Öl- und Industriemetallmärkten auf den ersten Schlagabtausch in Sachen Zoll zwischen den USA und China reagieren: Erstere scheinen darin den Beginn eines größeren Handelskonflikts zu sehen und sehen die Ölnachfrage in Gefahr, letztere dagegen hoffen, dass es weniger schlimm kommt als zuvor befürchtet. Die Wahrheit dürfte wohl in der Mitte liegen. Für den Kupferpreis spricht zusätzlich, dass die chinesischen Marktteilnehmer nach den Neujahrsfeierlichkeiten mit Schwung zurückgekehrt sind und die Nachfrage rege ist. Zudem scheint das Metall wegen der Befürchtung von Zöllen in den USA besonders gefragt zu sein: an der Comex wird weiterhin eine deutliche Prämie verglichen zur LME gezahlt.

Kupferproduktion in Chile überrascht im Dezember positiv

Entscheidend für die Kupferpreisentwicklung ist aber auch das Angebot: Schließlich droht das knappe Angebot an Kupferkonzentrat das Produktionswachstum zu bremsen. Nun hat das chilenische Statistikbüro INE aber überraschend gute Zahlen für die Kupferproduktion im Dezember berichtet. So soll sie mit 566 Tsd. Tonnen gut 14% höher ausgefallen sein als im Vorjahr. Dahinter dürfte auch eine Trendwende in der chilenischen Kupferminenproduktion stehen.

Chilenische Kupferkommission erwartet 2025 dennoch leichte Unterversorgung

Passend dazu erwartet die chilenische Kupferkomission Cochilco in ihrem jüngsten Bericht für das laufende Jahr einen Anstieg der chilenischen Kupferproduktion um 4,6%. Für 2026 stellt sie einen Zuwachs von 3,7% in Aussicht. Für die globale Kupferproduktion sieht sie allerdings nur einen Zuwachs von 2,3% auf 27,3 Mio. Tonnen, während sie bedingt durch die Energietransformation mit einem Anstieg der globalen Kupfernachfrage um 3,2% auf 27,4 Mio. Tonnen rechnet. Der globale Kupfermarkt wäre in diesem Fall 2025 unterversorgt. Im Jahr 2026 soll das Angebot wieder stärker steigen als die Nachfrage.

Ein großes weltweites Bergbauunternehmen hat seine Produktionsprognose für dieses und nächstes Jahr veröffentlicht. Nach einem Rückgang der Kupferproduktion im letzten Jahr um 6% auf 773 Tsd. Tonnen soll diese 2025 nochmals auf 690-750 Tsd. Tonnen fallen. Für 2026 erwartet das Unternehmen wieder einen Produktionsanstieg auf 760-820 Tsd. Tonnen.


Quelle
: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research /Barbara Lambrecht AC) / Vorschaubild: Pixabay publicdomainpictures

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