Kritik an Spitzengesprächen der Bundesregierung mit Wirtschaftsvertretern

von Hubert Hunscheidt

Die Ursachen für die nun schon seit zwei Jahren andauernde Wirtschaftsflaute seien schließlich hinlänglich bekannt. Daher sei unklar, worüber eigentlich gesprochen werden solle.

VIK-Hauptgeschäftsführer Christian Seyfert: „Wir haben kein Erkenntnisdefizit. Es fehlt vielmehr an der politischen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen, um die Konjunktur wieder in Gang zu bringen. Wichtigste Ursache der aktuellen Konjunkturprobleme sind die zu hohen Energiekosten, das ist hinlänglich bekannt.“ Deutschland sei gerade für energieintensive Industriebetriebe, aber auch für andere Unternehmen schlicht nicht wettbewerbsfähig im internationalen Maßstab. Nicht zuletzt der VIK habe das den politischen Entscheidern wieder und wieder nahegebracht. Hinzu kämen weitere Themen wie Infrastrukturmängel, Bürokratie, Defizite bei der Digitalisierung und Fachkräftemangel.

Solange dieser Zustand andauere, solange werde es auch kein nennenswertes Wirtschaftswachstum geben, so der VIK. Vielmehr werde der deutsche Standort international weiter zurückfallen und die wirtschaftliche Substanz weiter ausgedünnt. Unter diesen Bedingungen bleibe unklar, wie die erheblichen Investitionen in die Transformation zur Klimaneutralität, die ja auch politisch gewollt seien, realisiert werden sollen.

„Wir haben überhaupt keine Zeit mehr zu verlieren. Im Dialog zu bleiben, ist an sich richtig. Aber die Unternehmen erwarten von der Bundesregierung und der Ampel-Koalition jetzt mehr Taten statt weiterer Worte und Ankündigungen, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass die Unternehmen international wieder wettbewerbsfähig wirtschaften können“, so VIK-Hauptgeschäftsführer Seyfert.

Quelle: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V. / Foto: marketSTEEL

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