Kreislaufwirtschaft auf der Grundlage von europäischem Stahl

von Hubert Hunscheidt

Eine transformative Vision, die sich auf die Kreislaufwirtschaft konzentriert und darauf abzielt, Nachhaltigkeit zu fördern und Innovationen voranzutreiben, dient als Eckpfeiler für die Umgestaltung der Industrie. Sie stellt sicher, dass die Ziele des Grünen Deals der EU für eine klimaneutrale und widerstandsfähige Zukunft erreicht werden. Stahl, der zu 100 % recycelbar ist und im Zentrum der Wertschöpfungsketten des Cleantech-Sektors steht, kann von Natur aus eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft spielen. Ein kooperativer Ansatz, der die Stahlindustrie, nachgelagerte Sektoren, Forschung, Universitäten, Technologieanbieter, politische Entscheidungsträger auf EU-Ebene und nationale Behörden einbezieht, ist unerlässlich, um die Kreislaufwirtschaft zu verwirklichen, Lieferketten neu zu gestalten, Ökodesign zu fördern, Leitmärkte für kohlenstoffarme Produkte zu schaffen und Kreislaufwirtschaftssysteme zu unterstützen. Dies sind die Kernpunkte der hochrangigen Eröffnungskonferenz der Jahresveranstaltung der Europäischen Stahltechnologieplattform (ESTEP) mit dem Titel "Eine vom europäischen Stahl angetriebene Kreislaufwirtschaft", die vom 3. bis 5. Oktober 2023 in Barcelona stattfindet.

An der Konferenz, die die Stahlindustrie zusammenbringt, nehmen hochrangige Redner von der Europäischen Kommission, führenden Forschungsinstituten, Stahlunternehmen, innovativen Start-ups und wichtigen Akteuren der Stahlwertschöpfungskette teil. Im Mittelpunkt stehen rund 30 innovative Projekte aus verschiedenen Bereichen, darunter die Erhöhung des Recyclinganteils, die Verbesserung der Ressourceneffizienz, die Rückgewinnung von Materialien, digitale Lösungen und die Stärkung der Arbeitskräfte. Ziel dieser Initiativen ist es, zur Entwicklung einer nachhaltigen EU-Cleantech-Wertschöpfungskette "Made in Europe" beizutragen, in deren Mittelpunkt Stahl steht.

Die EU-Stahlindustrie ist derzeit der größte Recycler in Europa mit beeindruckenden Sammelquoten (88 %), beträchtlichen Mengen (87,8 Millionen) und hohem Wert. Mehr als 57 % der EU-Stahlproduktion wird aus Schrott hergestellt. Für jede Tonne Stahl, die aus Schrott hergestellt wird, werden 1,5 Tonnen CO2-Emissionen eingespart, bei rostfreiem Stahl sind es sogar 5 Tonnen. Derzeit reduziert der Stahlsektor den CO2-Fußabdruck der EU jährlich um 132 Millionen Tonnen, was den jährlichen Emissionen von 19 Millionen EU-Bürgern entspricht. Mit 60 bereits laufenden industriellen Dekarbonisierungsprojekten ist die Stahlindustrie auf dem Weg zur CO2-Neutralität und strebt bis 2030 eine weitere Reduzierung um mindestens 30 % an, was einer Reduktion von 81,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr entspricht.

Außerdem werden die nicht aus Stahl bestehenden Rohstoffe fast vollständig als "Nebenprodukte" wiederverwertet. Die wichtigsten Nebenproduktströme sind Schlacken, die in der Zementproduktion, im Straßenbau, in der Düngemittelproduktion und in anderen Anwendungen eingesetzt werden, wodurch die CO2-Bilanz dieser Sektoren erheblich verbessert wird.

Die CELSA-Gruppe mit Sitz in Barcelona, Gastgeber der ESTEP 2023-Veranstaltung, ist ein klares Beispiel für eine verbesserte Kreislaufwirtschaft auf EU-Ebene. CELSA ist einer der führenden europäischen Hersteller von recycelbarem und emissionsarmem Stahl und verfügt über die größte recycelbare Lieferkette in Europa. CELSA ist auch führend in der Innovation mit Projekten in den Bereichen Energie und Emissionen, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Menschen.

In diesem Zusammenhang erweisen sich innovative sektorübergreifende Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren als der wichtigste Weg, um Liefer- und Wertschöpfungsketten umzugestalten und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft zugunsten der grünen Transformation in der EU zu fördern.

Quelle: ESTEP European Steel Technology Platform / Foto: marketSTEEL

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