Kostensteigerungen belasten deutsche Maschinenbauer

von Alexander Kirschbaum

Branche befindet sich im Wartestand

Dem aktuellen PwC-Maschinenbau-Barometer zufolge trüben politische Instabilitäten und Kostensteigerungen die Stimmung in der Branche. Dies äußerst sich auch in einer sinkenden Investitionsbereitschaft.

Für die Studie „Maschinenbau-Barometer“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC für das zweite Quartal 2015 wurden 100 Führungskräfte aus dem Maschinen- und Anlagenbau befragt. Die Mehrheit der Befragten bewertet die derzeitige wirtschaftliche Situation sowohl in Deutschland als auch weltweit als positiv, dennoch hat sich die Stimmung hinsichtlich der kommenden zwölf Monate merklich eingetrübt. So ist lediglich noch knapp die Hälfte der Befragten in Bezug auf die zukünftige weltweite Weltwirtschaftsentwicklung optimistisch eingestellt.

Die Umsatzerwartungen der Unternehmen büßen ebenfalls an Dynamik ein. So gehen die befragten Führungskräfte im Schnitt von einem Umsatzwachstum der Gesamtbranche für 2015 im Vergleich zum Vorjahr von 1,0 Prozent aus. Im Vorquartal erwarteten die Maschinenbauer noch einen Zuwachs von 1,2 Prozent.

Nach wie vor bereiten die politischen Entwicklungen im Ausland, Konkurrenz aus ausländischen Märkten und die steigenden Personalkosten den exportorientierten deutschen Maschinen- und Anlagenbauern Kopfzerbrechen. Verglichen mit dem Vorquartal nahm der Anteil der Unternehmen, deren Kosten gestiegen sind, von 29 Prozent auf 42 Prozent zu – das ist der höchste Stand aller bisherigen Erhebungen des Maschinenbau-Barometers.

„Insgesamt zeichnet unsere Studie das Bild einer Branche im Wartestand“, so Dr. Frank Schmidt, Partner und Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC Schmidt. „Vieles deutet auf eine abwartende Haltung der Befragten hin, obwohl gerade jetzt vorentscheidende Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen gefragt sind, wie zum Beispiel im Hinblick auf den digitalen Wandel. Der Rückgang der Investitionsquote im Rahmen größerer Investitionsplanungen auf 6,6 Prozent des Gesamtumsatzes ist in diesem Kontext sicherlich kein gutes Signal.“

Elektromobilität noch nicht im Fokus der Unternehmen

Neben der Digitalisierung der Wertschöpfung wird mittelfristig auch der Trend zur Elektromobilität die Agenda des Maschinenbaus als Zulieferbranche für die Automobilindustrie bestimmen. Die Mehrheit erwartet jedoch keine großen Umsatzsprünge. Vielmehr rechnet ein Großteil der Befragten mit einer konstanten Entwicklung der Umsätze. Diejenigen Befragten, die dennoch eine Steigerung erwarten, sind ausgenommen vorsichtig: Sie erwarten mehr Umsatzsteigerungen durch Produkte und Services (im Schnitt 3,0 Prozent) als durch Änderungen der Wertschöpfungsprozesse (im Schnitt 0,9 Prozent).

Quelle: PricewaterhouseCoopers Vorschau-Foto: Jurec / pixelio.de

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