Korrektur bei Industriemetallen
von Alfons Woelfing
An der LME in London setzt sich die gestern begonnene Korrekturbewegung bei den Industriemetallen fort und an der SHFE in Shanghai nimmt sie sogar Fahrt auf. Bei Nickel ist ein Verlust von 4,6% zu verzeichnen, während Zink, Aluminium und Kupfer bei 2% im Minus lagen.
Der Grund dafür dürften die zunehmenden Sorgen der Marktteilnehmer über China sein. Eine Warnung der chinesischen Regierung vor einer möglichen Blase an den Aktienmärkten und Maßnahmen zur Reduzierung er Finanzmarktrisiken verbreiten Unruhe. Der gleichzeitige Anstieg der Zinsen in China wird als Warnsignal für eine knappere Liquidität aufgefasst.
Neben der großen Menge Zink importierte China im Oktober auch viel Blei. Gemäß Daten der Zollbehörde beliefen sich die Einfuhren von Bleiraffinade auf 12,7 Tsd. Tonnen. Im Vorjahresmonat waren es lediglich 20 Tonnen. Laut Aussagen von Metal Bulletin gab es im letzten Monat gute Arbitragemöglichkeiten. Von Januar bis Oktober summieren sich die Bleiimporte auf 75,7 Tsd. Tonnen, nach 241 Tonnen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. China wird 2017 aller Voraussicht nach erstmals seit fünf Jahren wieder Netto-Importeur von Blei sein, und dass, obwohl das Land selbst viel Blei produziert. Die Einfuhren von Bleikonzentrat lagen wieder bei über 100 Tsd. Tonnen, obwohl China seit September im Rahmen einer UN-Resolution kein Bleikonzentrat mehr aus Nordkorea importiert. Offenbar hat China eine alternative Quelle für das Material aus Nordkorea gefunden.
Quelle: Commerzbank AG / Foto: fotolia