Kooperation zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Stahlindustrie
von Hubert Hunscheidt

Dieses Vorhaben umfasst die Produktion nachhaltig erzeugter Holzkohle als erneuerbaren Brennstoff für die Stahlherstellung – eine umweltfreundliche Alternative zu dem üblicherweise verwendeten Koks. Die Finanzierung steht im Einklang mit der umfassenderen Strategie der IFC zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Stahlindustrie.
Die Branchen für rostfreien Stahl, Legierungen und Elektrostahl sind eine tragende Säule der globalen Wirtschaft. Ihre Anwendungen reichen von Investitionsgütern über Bauwesen, Energie, Automobil- und Transportsektor bis hin zur Fertigung und allgemeinen Industrie. Als treibende Kraft für Infrastrukturentwicklung und wirtschaftliches Wachstum steht der Sektor jedoch vor großen Herausforderungen bei der Reduzierung seiner CO₂-Emissionen. Laut Schätzungen der IFC verursacht die weltweite Stahlproduktion etwa acht Prozent der globalen CO₂-Emissionen.
Das Finanzierungspaket der IFC in Höhe von 250 Millionen Euro umfasst bis zu 150 Millionen Euro aus eigenen Mitteln sowie bis zu 100 Millionen Euro aus mobilisierten Geldern anderer Kreditgeber, darunter ING. Diese Mittel werden das nachhaltige Forstwirtschaftsprogramm von Aperam BioEnergia, der Forst- und Erneuerbare-Energien-Tochtergesellschaft von Aperam in Brasilien, stärken. Aperam BioEnergia bewirtschaftet 150.000 Hektar Wald, darunter über 60.000 Hektar Naturschutzgebiete und Wildtierkorridore. In seinen brasilianischen Produktionsstätten hat Aperam fossile Kohle vollständig durch Holzkohle aus FSC®-zertifizierten Wäldern ersetzt und damit seinen CO₂-Fußabdruck erheblich reduziert.
Die Investition wird den Erwerb zusätzlicher Eukalyptusplantagen sowie die Modernisierung der Holzkohleöfen von Aperam mit saubererer und effizienterer Technologie unterstützen, um die Nachhaltigkeit der Aperam-BioEnergia-Betriebe weiter zu verbessern. Zudem wird sie die Erweiterung der Kapazitäten der unternehmenseigenen Baumschule finanzieren, um die steigende Nachfrage nach hochwertigen Setzlingen anderer Forstunternehmen zu bedienen. Gleichzeitig wird die Entwicklung verbesserter Baumarten gefördert, die eine höhere Biomasse liefern, dabei aber weniger Ressourcen wie Wasser benötigen.
Ein zentrales Innovationsziel dieser Investition ist zudem die erstmalige kommerzielle Produktion von Bio-Öl, das aus den Abfallprodukten des Holzkohleherstellungsprozesses gewonnen wird. Dieses Bio-Öl kann synthetische Kraftstoffe ersetzen, Treibhausgasemissionen vermeiden und die Kreislaufwirtschaft in den Abläufen von Aperam verbessern.
"Wir freuen uns, diese Partnerschaft mit Aperam einzugehen, um innovative Lösungen in der Stahlindustrie zu fördern. Diese Investition unterstreicht das Engagement der IFC für nachhaltige Entwicklung und Umweltverantwortung. Durch die Unterstützung solcher Projekte will die IFC innovative Lösungen bereitstellen, die sowohl der Wirtschaft als auch der Umwelt zugutekommen," sagte Olaf Schmidt, Regional Industry Director der IFC.
Diese Investition ist die erste Initiative der IFC zur Förderung der Nachhaltigkeit im Metallsektor Brasiliens. Sie wird Arbeitsplätze schaffen, CO₂-Emissionen senken und nachhaltige Forstwirtschaftspraktiken verbessern. Darüber hinaus wird die Anwendung der Umwelt- und Sozialleistungsstandards der IFC dazu beitragen, dass Aperam Risiken minimiert und Prozesse optimiert, um bewährte Verfahren im Umweltmanagement zu gewährleisten.
"Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt unserer Strategie bei Aperam, und diese Partnerschaft mit der IFC stärkt unser Engagement für eine CO₂-arme Stahlproduktion. Durch diese Investition werden wir weiterhin führend in der Branche sein, indem wir innovative und verantwortungsbewusste Lösungen umsetzen, die nicht nur unseren CO₂-Fußabdruck reduzieren, sondern auch Kreislaufwirtschaftspraktiken fördern. Von der Erhöhung des Recyclinganteils in unseren Produkten bis hin zur nachhaltigen Bewirtschaftung unserer eigenen Wälder zur Kohlenstoffbindung – wir setzen konkrete Maßnahmen um, um echte Veränderungen zu bewirken. Wir sind stolz darauf, mit der IFC zusammenzuarbeiten, um den Wandel der Stahlindustrie in eine nachhaltigere Zukunft zu beschleunigen," sagte Timoteo Di Maulo, CEO von Aperam.
"Nachhaltigkeit ist ein zentraler Pfeiler unserer Strategie und Geschäftstätigkeit bei Aperam Südamerika. Diese Partnerschaft mit der IFC ist ein entscheidender Schritt in unseren fortlaufenden Bemühungen, eine CO₂-arme Stahlproduktion durch Innovation und verantwortungsbewusste Ressourcennutzung voranzutreiben. Durch Investitionen in nachhaltige Forstwirtschaft und Kreislaufwirtschaftspraktiken stärken wir unsere führende Rolle in der umweltfreundlichen Stahlherstellung und tragen gleichzeitig zu den Dekarbonisierungszielen Brasiliens bei. Diese Initiative unterstreicht unser Engagement, leistungsfähige Stahlprodukte zu liefern, die globalen Nachhaltigkeitsstandards entsprechen und langfristigen Mehrwert für alle Stakeholder schaffen," sagte Frederico Ayres Lima, CEO von Aperam Südamerika.
Durch hohe Standards bei Umweltüberwachung und -leistung leistet die IFC einen wichtigen Beitrag zur Demonstration der Machbarkeit einer nachhaltigen Stahlproduktion in Brasilien und Südamerika. Diese Initiative wird die Widerstandsfähigkeit der Stahlherstellung stärken, die nachhaltige Forstwirtschaft ausweiten sowie die Effizienz der Holzkohleproduktion und die Nutzung von Abfallstoffen verbessern.
Aperam und die IFC bleiben weiterhin engagiert für Innovation und nachhaltige Entwicklung und tragen so zur Transformation der Stahlindustrie hin zu einer widerstandsfähigeren Zukunft bei.
Quelle und Foto: Aperam S.A.