Konjunkturprognosen für China in Abwärtsspirale
von Alexander Kirschbaum
Die Konjunkturprognosen für China verschlechtern sich weiter. Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten/-innen für China in den nächsten zwölf Monaten wiedergibt, ist im September um 2,2 Punkte leicht gefallen und liegt mit einem Wert von minus 4,1 Punkten abermals im negativen Bereich. Der langfristige Durchschnitt des CEP-Indikators, der bei 5,5 Punkten liegt (Zeitraum Mitte 2013 bis September 2016), wird zum zweiten Mal in Folge deutlich unterschritten.
Die Prognosen der Jahreswachstumsrate des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) wurden allerdings leicht nach oben revidiert: Für 2016 liegt die Prognose jetzt bei 6,6 Prozent (zuvor: 6,5 Prozent) und für 2017 erwarten die Experten/-innen nun wieder 6,4 Prozent (zuvor: 6,3 Prozent). Der Rückgang des CEP-Indikators transformiert sich diesmal somit nicht in einen Rückgang der Punktprognosen. Dies könnte als Anzeichen für einen langsam wieder auflebenden Konjunkturoptimismus gesehen werden.
Die Inflationsprognosen für China sind gesunken – genauso wie in den vorangegangenen Monaten – und liegen für die nächsten zwölf Monate nun bei 1,7 Prozent. Damit gleichen sich die Inflationsprognosen für China dem ZEW zufolge den Prognosen für die USA sowie Deutschland an und spiegeln sich auch in reduzierten Zinsprognosen wider: Der Shibor beispielsweise soll auf Sicht von zwölf Monaten auf 1,7 Prozent zurückgehen. Darüber hinaus rechnen die Umfrageteilnehmer/innen mit einem Rückgang von Einlagenzinsen (1,2 Prozent in zwölf Monaten) und Kreditzins (3,6 Prozent in zwölf Monaten).
Quelle: ZEW Vorschau-Foto: Fotolia, Grafik: China Economic Panel September (Quelle: ZEW)