Konjunkturerwartungen steigen weiter, Lageeinschätzung stabil
von Hubert Hunscheidt
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen in der aktuellen Umfrage vom November 2023 erneut an. Sie liegen mit plus 9,8 Punkten um 10,9 Punkte über dem Wert vom Oktober und erstmals seit April wieder im positiven Bereich. Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage hat sich hingegen kaum verändert. Sie steigt um 0,1 Punkte und liegt aktuell bei minus 79,8 Punkten.
„Die Konjunkturerwartungen für Deutschland sind erneut angestiegen. Gleichzeitig verharrt die Lageeinschätzung auf niedrigem Niveau. Es erhärtet sich somit der Eindruck, dass die Talsohle der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland erreicht ist. Die unveränderte Lageeinschätzung ist insbesondere vor dem Hintergrund einer verschlechterten Lageeinschätzung für den gesamten Euroraum bemerkenswert. Die gestiegenen Konjunkturerwartungen werden begleitet von deutlich optimistischeren Aussichten für den deutschen Industriesektor sowie die in- und ausländischen Aktienmärkte. Auch bei der Inflation sowie den kurz- und langfristigen Zinsen scheinen Wendepunkte bei den Erwartungen erreicht“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD die aktuellen Ergebnisse.
Die Erwartungen der Finanzmarktexpertinnen und -experten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone steigen im November ebenfalls deutlich an. Sie liegen mit aktuell plus 13,8 Punkten um 11,5 Punkte über dem Wert aus Oktober und somit deutlich im positiven Bereich. Der Lageindikator sinkt hingegen um 9,4 Punkte auf mittlerweile minus 61,8 Punkte, was bei der Bewertung der gestiegenen Erwartungen berücksichtigt werden muss.
Quelle und Grafik: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH / Foto: Fotolia