Konjunkturerwartungen steigen leicht an
von Hubert Hunscheidt
Die Einschätzung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage für Deutschland geht hingegen sehr stark zurück. Sie sinkt um 21,7 Punkte und liegt aktuell bei minus 56,5 Punkten. „Die ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich leicht, sind aber noch im negativen Bereich. Die Expertinnen und Experten rechnen daher für die zweite Jahreshälfte nicht mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation. Insbesondere die exportorientierten Sektoren dürften sich aufgrund einer schwachen Weltkonjunktur eher schlecht entwickeln. Die derzeit vorliegende Rezession wird jedoch insgesamt als nicht besonders bedrohlich eingeschätzt“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, PhD, die aktuellen Ergebnisse.
Die Erwartungen der Finanzmarktexpertinnen und -experten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken im Juni um 0,6 Punkte geringfügig. Sie liegen damit aktuell bei minus 10,0 Punkten. Der Lageindikator für die Eurozone sinkt um 14,4 Punkte auf nun minus 41,9 Punkte.
Bei den Erwartungen der Experten/-innen für die Geldpolitik zeichnet sich eine Abkoppelung zwischen Eurogebiet und USA ab. Der Saldo für die kurzfristigen Zinsen beträgt für das
Eurogebiet 72,3 Punkte, somit wird eine weitere Zinserhöhung erwartet. Für die USA beträgt der Saldo 16,6 Punkte. Die Expertinnen und Experten rechnen für die USA mit unveränderten kurzfristigen Zinsen.
Quelle und Grafik: ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH