Kohlenstoffneutraler Stahl für die Herstellung von Kfz-Modulen
von Hubert Hunscheidt
Bei Craemer werden Stahlkomponenten mit zertifiziertem kohlenstoffneutralen ARVZERO Stahl hergestellt. Die international tätige Craemer Gruppe mit Hauptsitz in Herzebrock-Clarholz und den Kerngeschäften Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau beliefert unter anderem namhafte Automobilhersteller und Automobilzulieferer. Die Acciaieria Arvedi, Teil der Arvedi-Gruppe, die in den frühen 1960er Jahren gegründet wurde und im Bereich Kohlenstoff und Edelstahl mit Warm- und Kaltbandwalzwerken, geschweißten Rohren und Präzisionsbändern tätig ist, produziert im Werk in Cremona Stahlcoils aus recyceltem Schrott für verschiedene Anwendungsbereiche, darunter die Automobilbranche.
Die Craemer Gruppe, gegründet im Jahr 1912, zählt mit der Serienproduktion von Stahlkomponenten und -modulen für Kraftfahrzeuge sowie Kunststoff-Paletten und -Behältern zu den führenden Zulieferern auf dem Automobilmarkt. Die Verwendung erneuerbarer Energien und recycelter Materialien ist ein integraler Bestandteil der Unternehmensnachhaltigkeitsstrategie: Mittelfristig ist das Ziel, den CO2-Fußabdruck der Gruppe signifikant zu reduzieren und so einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten.
Mit Acciaieria Arvedi hat Craemer einen zuverlässigen Partner für die Schaffung einer umweltfreundlichen Lieferkette gewählt. Das Stahlunternehmen hat mit einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die vor 30 Jahren begann, eine innovative Technologie zur Stahlproduktion aus ausgewähltem recyceltem Schrott entwickelt. Die Nachhaltigkeit des ARVZERO-Stahls basiert auf der Arvedi-ESP-Technologie und der Produktion mittels Elektroofens, wodurch die CO2-Emissionen deutlich reduziert und zertifizierte erneuerbare Energien verwendet werden.
„Stahlprodukte mit nachhaltiger Beschaffungskette“
„Unsere Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt für Stahlprodukte mit einer nachhaltigen Beschaffungskette“, betonten Fernando Pedicillo, Automotive Sales Director bei ARVEDI, und Christoph J. Brandenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Craemer Gruppe, bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Mit diesem Schritt erreichen wir ein hohes Maß an Nachhaltigkeit, insbesondere in Bezug auf die Dekarbonisierung der Stahlproduktion, was durch die Craemer Komponenten einen Beitrag zur internationalen Automobilindustrie leistet“, fügten die beiden Unternehmensvertreter hinzu.
Die Kooperationsvereinbarung für die Lieferung von nachhaltigem Stahl aus Italien wurde mit der Unterzeichnung im Juni 2024 eingeleitet. „Der ARVZERO-Stahl kann an allen Craemer Standorten mit Metallverarbeitung eingesetzt werden“, erklärt Fabio Graw, Leiter des Automotive-Einkaufs bei Craemer, „wir können einen wichtigen Anteil unseres Bedarf an Stahl an den Standorten in Herzebrock-Clarholz und Attendorn in Deutschland und in Liptovský Mikuláš in der Slowakei decken.“
Im Jahr 2023 erzielte die Craemer Gruppe eine Gesamtleistung von rund 355 Millionen Euro mit etwa 1100 Beschäftigten an vier europäischen Produktionsstandorten. Die Arvedi Gruppe hat eine Gesamtjahresproduktion von > 5 Millionen Tonnen Stahl und beschäftigt 6.400 Mitarbeiter.
Bildtext (v.l.): Christoph J. Brandenburg, Fernando Pedicillo und Fabio Graw unterzeichnen die Vereinbarung zwischen Craemer und Arvedi für die Lieferung von nachhaltigem Stahl aus Italien.
Quelle und Foto: Craemer GmbH