Kleine Nachrichten statt großer Impulse: Korrektur am Zinkmarkt gestoppt

von Angelika Albrecht

Die Commerzbank meint, an den Industriemetallmärkten halten die Akteure den Atem an. Zum einen sei es die Unsicherheit über die Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Trump, die zum Abwarten zwingt. Und zum anderen die auch damit verbundene große Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in China.

In dieser Zeit sind es eher die kleineren Nachrichten, welche die Preise bestimmen: Am Zinkmarkt konnte gestern die Meldung, dass eine Zinkschmelze in Südkorea wegen eines Verstoßes gegen Umweltauflagen ihre Produktion für zwei Monate schließen muss, die jüngste Korrektur des Zinkpreises stoppen. Der oberste Gerichtshof wies eine Berufung zurück. Auch wenn die Zinkschmelze mit einer Produktion von 320 Tsd. Tonnen im Jahr 2023 nur für rund 1,8% des globalen Angebots stand, trifft diese Nachricht einen empfindlichen Punkt. Schließlich war der Zinkmarkt laut der International Lead and Zinc Study in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres aufgrund eines Produktionsrückgangs unterversorgt. Dies hatte den Zinkpreis im vergangenen Jahr deutlich nach oben getrieben: Zink verbuchte mit einem Plus von 12% die zweitstärksten Preisanstieg unter den Industriemetallen. Aktuell liegt der Preis aber noch immer etwas niedriger als zu Jahresbeginn.

Keine allzu große Korrektur des Aluminapreises zu erwarten

Auch der Aluminiumpreis ist zu Jahresbeginn unter Druck geraten, kann sich aber wieder über 2.500 USD je Tonne etablieren. Preisdruck geht von fallenden Aluminapreisen aus: Sie haben an der Börse in Shanghai seit Ende Dezember fast 25% nachgegeben. Bei diesem wichtigen Vorprodukt der Aluminiumproduktion scheint sich nach Meinung der Commerzbank die Lage entspannt zu haben. Das australische Ministerium für Energie, Wissenschaft und Ressourcen ist in seinem Quartalsbericht vom Dezember jedoch der Ansicht, dass der Aluminapreis auch mittelfristig gut unterstützt ist, u.a. weil das Angebot des weltweit zweitgrößten Anbieters Australien deutlich zurückgehen soll. Auch wegen der steigenden Nachfrage in China und Indien dürfte der Aluminiumpreis nach Einschätzung des Ministeriums eher weiter steigen.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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