Keinen Kontrakt für `grünen Nickel´ an der LME
von Angelika Albrecht
Wie Commerzbank Research mitteilt hat die Londoner Metallbörse der möglichen Einführung eines Kontrakts für "grünen Nickel", also Nickel, das mit weniger CO2-intensiven Methoden hergestellt wird, vorerst eine Absage erteilt. Hierfür sei die Nachfrage wohl noch nicht groß genug. Zudem gäbe es noch keinen Marktkonsens, was als nachhaltig hergestelltes Nickel verstanden wird. Auch bestehe die Angst, dass die Liquidität des bestehenden Nickel-Handels, die durch die Preisturbulenzen im Jahr 2022 in Mitleidenschaft gezogen wurde, weiter erodiert würde. Die Forderung kam in erster Linie von Produzenten, etwa aus Australien, die mit der Schwemme an Nickel aus Indonesien zu kämpfen haben, da diese die Preise an der LME massiv gedrückt hat. Die Preise dürften daher vorerst unter Druck bleiben, was die Angebotsrisiken erhöht und die Preise mittel- bis langfristig stützen sollte.
Rekordhohe chinesische Eisenerzimporte
Chinas Eisenerzimporte stiegen im Januar und Februar auf Basis von Daten der Zollbehörde auf ein Rekordniveau für diesen Zeitraum. Der an der SGX gehandelte Eisenerzpreis ist gleichzeitig seit Anfang Januar um 16% eingebrochen, was die Nachfrage auch kurzfristig und vor Beginn der Bausaison weiter stützen könnte. Angesichts des nach wie vor schwächelnden Immobiliensektors und bislang fehlenden Details zu weitreichenderen Stimulusmaßnahmen seitens Pekings halten die Commerzbank Rohstoffspezialisten das Erholungspotenzial bei Eisenerz auf Basis einer stärkeren Nachfrage für begrenzt. Sie sehen erst ab Mitte des Jahres, wenn die Zinsen in Europa aber auch in den USA zu fallen beginnen und damit dem zinssensitiven Bausektor zugutekommen sollten, Raum für moderat steigende Eisenerzpreise.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia