KASTO: Grüne Prozessketten
von Hubert Hunscheidt
Nachhaltiges Wirtschaften trägt dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen zu sichern. KASTO ist sich seiner Verantwortung bewusst und verfolgt mehrere Strategien: mit energieeffizienten, langlebigen Produkten CO2-Ausstoß und Ressourcenverbrauch zu minimieren sowie das eigene Unternehmen auf umweltfreundliche Verfahren umzustellen.
Nachhaltigkeit bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung zu erreichen – um die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. KASTO setzt auf ressourcenschonende Technologien, die dank nachhaltiger Fertigung negative Umweltauswirkungen reduzieren und eliminieren. Und auch produktseitig treibt der Spezialist für Sägen, Lager und Materialhandling die grüne Prozesskette voran.
Auf der Agenda stand zum Beispiel die Re-Zertifizierung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001. Damit stellt das Unternehmen sicher, dass Energie nicht verschwendet wird. „Wir haben in den vergangenen Jahren einen siebenstelligen Betrag in effiziente Technik, Wärmerückgewinnung und die lösemittelfreie Lackierung investiert“, erklärt Sönke Krebber, Mitglied der Geschäftsleitung bei KASTO. „Bei der erfolgreichen Re-Zertifizierung hat sich gezeigt, dass dies der richtige Weg war.“
Zwei der Bausteine waren der Austausch der Ölheizung gegen effiziente Infrarot-Strahler sowie die Umrüstung der Leuchtmittel auf LED. Auch Wärmepumpen und Kompressoren ersetzte KASTO durch sparsamere Modelle. In der Intralogistik mussten die alten Ladegeräte für Flurförderzeuge modernen Aggregaten mit hoher Wirtschaftlichkeit weichen. Und auch Telefonanlage und Rechenzentrum stellte KASTO auf einen ökologischen Betrieb um. Die Abwärme seiner Kompressoren nutzt das Unternehmen inzwischen, um die Sozialräume zu beheizen. Im Zeitraum 2016 bis 2022 sparte es mit diesen Maßnahmen insgesamt 2,3 Millionen Kilowattstunden Energie ein. Das entspricht einer Reduktion von 22 Prozent. Seit etwa zehn Jahren senkt KASTO Jahr für Jahr seinen CO₂-Ausstoß auch bei Dienstreisen – indem es diese auf ein Minimum beschränkt und stattdessen virtuelle Meetings nutzt.
Umweltschonende Abläufe
Neben Effizienzsteigerungen setzt KASTO auf umweltfreundliche Verfahren. Ein Beispiel ist die Umstellung der Lackiererei von Flüssiglack auf Pulverbeschichtung. Durch den neuen Prozess kann der Spezialist für Sägen und Lager hierbei vollständig auf Lösungsmittel verzichten.
Ressourcenschonend ist auch der Einsatz digitaler Zwillinge. Mithilfe der virtuellen Inbetriebnahme (VIBN) simuliert das Unternehmen Maschinen und Anlagen, bevor sie real in Betrieb gehen. Basis dafür sind die 3D-Konstruktionsdaten, die auch Aktoren und Sensoren umfassen. Damit lassen sich potenzielle Probleme frühzeitig beheben, die Implementierung gelingt reibungslos, aufwändige Nacharbeiten beim Kunden entfallen. Ein weiterer Vorteil: Anwender können ihre Fachkräfte in der Bedienung der neuen Maschine schulen, bevor die Anlage in Betrieb geht. Dies spart nicht nur Energie, sondern auch Zeit.
Reparaturfähigkeit und Retrofit
Und noch etwas ist ganz entscheidend für mehr Nachhaltigkeit: die Langlebigkeit der Maschinen. Setzen Nutzer Sägen, Lagersysteme und Handlingtechnologien viele Jahre ein, spart dies Ressourcen für Herstellung und Entsorgung ein. Ein reduzierter Material- und Energieverbrauch senkt die Umweltbelastung, CO2-Emissionen und Abfallmengen. In der hauseigenen Reparaturwerkstatt macht KASTO auch Sägen mit mehr als 20 Jahren Betriebsdauer wieder fit für die Zukunft. Ein beeindruckendes Beispiel ist eine der ältesten noch laufenden Bandsägen aus den 1980er-Jahren, die über 40 Jahre lang werktäglich bei einem Metallhändler lief. Lager modernisieren die Experten mit einem Retrofit direkt vor Ort beim Kunden. Danach sind die Maschinen wieder auf dem aktuellen Stand der Technik und für die nächsten zehn bis 20 Jahre funktionsfähig.
Aber auch für Neuinstallationen von automatischen Langgutlagern des Typs UNICOMPACT bietet KASTO eine umweltfreundliche Lösung. Mit der mobilen Kassettenfertigung KASTOweld produziert das Unternehmen direkt vor Ort robotergestützt die voluminösen Ladungsträger in hoher und zertifizierter Qualität. Dadurch können viele Lkw-Transporte entfallen, die andernfalls aufgrund der ausladenden Kassetten erforderlich wären. Die Fertigungsanlage ist in der Regel innerhalb von zwei Wochen betriebsbereit. Sie schweißt aus bereitgestelltem Rohmaterial die Kassetten und beschichtet sie mit einem Korrosionsschutzöl. „Als KASTO uns diese Lösung präsentierte, waren wir begeistert. Wir sparten damit erhebliche Frachtkosten ein und verringerten die Umweltbelastung um rund 23 Tonnen CO2. Außerdem mussten wir uns nicht selbst um das Einlagern der Kassetten kümmern und konnten das Lager schon nach kurzer Zeit nutzen“, berichtet Felix Kern, Assistent der Geschäftsleitung bei VBE. Die Vereinigte Baustoff- und Eisen-GmbH (VBE) bietet als Stahlhandelspartner in der Metropolregion Rhein-Neckar ein umfangreiches Sortiment an Stabstahl und Blechen, Formstahl, Rohren, Bauelementen und Betonstahl.
Energie reduzieren und rückgewinnen
Ein weiteres Tool von KASTO, das Anwender auf dem Weg zur Nachhaltigkeit unterstützt, ist KASTOenergysave. Damit sparen sie bei Regalbediengeräten (RBG) bis zu 40 Prozent Energie und bis zu 50 Prozent beim Anschlusswert ein, ohne auf Leistung verzichten zu müssen. Das System wandelt überschüssige kinetische Energie in Strom um und speichert ihn zwischen. Die Antriebe im Lagersystem lassen sich damit effizient versorgen, wenn die Energie benötigt wird. Unternehmen senken dadurch ihre Betriebs- und Investitionskosten und reduzieren ihren CO2-Ausstoß.
Umweltfreundlich unterwegs sind die Metallbearbeiter auch mit KASTOoptisaw. Die Gerad- und Gehrungsschnittoptimierung sorgt für eine ideale Nutzung des Langguts, die Abfallmenge lässt sich dadurch deutlich reduzieren, weniger Material muss bewegt werden. Das Optimierungswerkzeug ist vollständig in das Warehouse Management System (WMS) KASTOlogic integriert.
KASTOlogic ermöglicht ein vollautomatisches Lagern, Sägen und Materialhandling. Dabei stehen nicht nur Prozesssicherheit und Geschwindigkeit im Fokus, sondern auch ein geringer Energieverbrauch. Algorithmen berechnen den Energiebedarf und senken diesen durch bedarfsgerechte Steuerung der Lagerkomponenten. Beispielsweise perfektioniert die Software die Wege des Regalbediengeräts (RBG) und damit die Fahrstrategie.
Die Sägetechnik von KASTO ist ebenfalls energieoptimiert: Die Antriebe erfüllen die Energieeffizienzklasse IE3. Frequenzregler steuern die Motorendrehzahl, passen die Geschwindigkeit variabel an verschiedene Anwendungen an und ermöglichen damit Einsparungen.
Wettbewerbsvorteile durch Kosteneinsparungen
Mit seinen nachhaltigen Lösungen, die auf Energierückgewinnung, Reparaturfähigkeit und Ressourceneffizienz setzen, zeigt KASTO, wie sich sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile erzielen lassen. Durch effiziente Systeme senken Anwender ihre Betriebskosten und verringern ihren CO2-Fußabdruck. Der optimierte Einsatz von Rohstoffen minimiert die Abfallmenge und reduziert gleichzeitig die Umweltbelastung. Dabei nimmt KASTO auch im eigenen Unternehmen eine Vorreiterrolle ein, überarbeitet kontinuierlich seine Prozesse und engagiert sich aktiv für mehr Nachhaltigkeit.
Quelle und Bilder: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG