Joachim Gauck besucht thyssenkrupp

von Alexander Kirschbaum

Am vergangenen Freitag, den 2. September, informierte sich Bundespräsident Joachim Gauck im thyssenkrupp Quartier in Essen zu ausgewählten Integrationsprojekten der Mitglieder von „Wir zusammen“, darunter auch das thyssenkrupp-Flüchtlingsprogramm „we.help“. In seinem Grußwort betonte das Staatsoberhaupt, wie wichtig der große Einsatz der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter für die Menschen ist, die aktuell in Deutschland Zuflucht suchen. Der Bundespräsident appellierte an weitere Unternehmen, dem Beispiel der Mitglieder von „Wir zusammen“ zu folgen und so einen eigenen Beitrag zur erfolgreichen Integration zu leisten.

Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG, betonte, dass Integration nur gemeinsam gelingen könne: „Wir in Deutschland - Behörden, Unternehmen und Bürger - lernen gerade gemeinsam, auf diese großen Herausforderungen angemessen und vernünftig zu reagieren. Ich wünsche mir, dass wir diesen Weg mit gesundem Menschenverstand in den großen Fragen, mit gelebtem Pragmatismus in den Alltagsfragen und mit Zuversicht als Grundhaltung weitergehen“, sagte Hiesinger.

Im Rahmen von „we.help“ haben thyssenkrupp und der Konzernbetriebsrat im September 2015 das Versprechen abgegeben, innerhalb von zwei Jahren zusätzlich 230 Praktika und 150 Ausbildungsplätze für Flüchtlinge zu schaffen und zu besetzen. Über 200 Praktikums- und über 40 Ausbildungsverträge sind nach Angaben des Unternehmens bereits unterschrieben.

Integrationsprojekte brauchen Zeit

„Die Beschäftigung von Flüchtlingen ist keine Lösung für den Fachkräftemangel. Sie ist aber einer der wichtigsten Beiträge für eine erfolgreiche Integration und Teil unserer unternehmerischen Verantwortung. Qualifikation ist dafür der wesentliche Schlüssel. Denn langfristig muss das Engagement für beide Seiten Sinn ergeben. Deshalb ist es wichtig, die Menschen, die zu uns kommen, zu qualifizieren und auch auf den Leistungsstand zu bringen, den wir als Unternehmen brauchen“, sagte Hiesinger.

Damit das Programm „we.help“ die Teilnehmer bestmöglich unterstützen kann, werden die angebotenen Praktika und Ausbildungsplätze unter anderem durch gezielten Deutschunterricht, interkulturelle Trainings, ein Mentoring- und Patensystem sowie eine psychologische Hotline begleitet. Um weitere geeignete Teilnehmer für das „we help“-Programm zu finden, stellt thyssenkrupp derzeit ein Netzwerk aus lokalen Jobcentern, Bildungseinrichtungen und Sozialverbänden auf die Beine.

Auf seinem Rundgang im thyssenkrupp Quartier informierte sich Gauck über die Projekte des Möbeldesign-Startups „Franz der Bettenbauer“, des Mechatronik-Dienstleister ITQ, des Messebauers UNICBLUE und der Segelmacherei Coastworxx. „Wir zusammen“ bündelt seit Februar 2016 die Initiativen von mehr als 100 Unternehmen der deutschen Wirtschaft. Ein Schwerpunkt der Projekte liegt darauf, Zuwanderern durch die Integration in den Arbeitsmarkt eine nachhaltige Perspektive für ihr Leben in Deutschland zu geben.

Quelle: thyssenkrupp Bildtext: Joachim Gauck (Mitte) zu Besuch in Essen (Foto: thyssenkrupp)

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