Iran: Chance für deutsche Unternehmen
von Alexander Kirschbaum
Seit rund zehn Jahren ist die islamische Republik Iran von Wirtschaftssanktionen der USA, der Europäischen Union und der UN betroffen. Am vergangenen Samstag, den 16. Januar 2015, hat die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) nun bestätigt, dass das Land alle grundlegenden Schritte zum Rückbau seines Nuklearprogramms entsprechend der Wiener Vereinbarung vom 14. Juli 2015 vorgenommen hat.
"Ich bin froh darüber, dass die iranische Seite in den vergangenen Monaten gezeigt hat, dass es ihr ernst ist mit der Umsetzung der Wiener Nuklearvereinbarung. Es ist nur konsequent, dass VN, EU und USA nun ihrerseits tätig geworden sind und die gegen Iran gerichteten Wirtschafts- und Finanzsanktionen umfassend außer Kraft gesetzt haben", so Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Energie, Finanzen und Autos
Nach der Beilegung des Atomstreits hofft der deutsche Wirtschaftsminister ebenso wie die heimische Wirtschaft auf intensivere Wirtschaftsbeziehungen zu dem Land mit seinen 78 Millionen Einwohnern. Insbesondere in den Bereichen Finanzen und Energie entfallen zahlreiche Beschränkungen wie das Einfuhrverbot für iranisches Öl oder das Ausfuhrverbot für Schlüsselausrüstung für den Energiebereich. Die Finanzbeziehungen zu Iran werden normalisiert; zahlreiche iranische Banken können wieder an das SWIFT-System angeschlossen werden.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich vor allem Chancen im iranischen Energiesektor, der Export von Ausrüstungen für die Öl- und Gasfelder des Landes ist wieder erlaubt. Auch die Belieferung der zivilen iranischen Luftfahrt mit Flugzeugen und Ersatzteilen ist nunmehr wieder möglich. Zudem können deutsche Autohersteller wieder auf dem iranischen Markt aktiv werden. "Mir ist bewusst, dass die Wiederbelebung der deutsch-iranischen Wirtschafts- und speziell auch der Finanzbeziehungen ein langfristiger Prozess ist. Die nun in Kraft getretenen Erleichterungen bieten aber eine gute Basis, um diesen Prozess nachhaltig in Gang zu setzen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, ein neues Kapitel in den deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen aufzuschlagen", so Gabriel.
Weitere Informationen der EU zum Sanktionsabbau
Quellen: marketSTEEL, BMWI Vorschau-Foto: Ansicht von Teheran (Foto: Uwe Drewes/pixelio.de)