Intersolar: Weg frei für die globale Energiewende

von David Fleschen

Der Solarmarkt weltweit boomt. Dies zeigt nicht zuletzt der „Global Market Outlook 2016-2020“, den SolarPower Europe auf der Intersolar Europe vergangene Woche vorstellte. Ende 2015 waren weltweit insgesamt 229 Gigawatt (GW) Photovoltaikleistung (PV) installiert – ein 45-facher Zuwachs in nur zehn Jahren. Der Verband prognostiziert zudem, dass bis 2020 eine weltweit installierte PV-Leistung von insgesamt 700 GW möglich ist.

Auf der Intersolar und ees Europe 2016 präsentierten 1.077 Aussteller auf 66.000 qm ihre Produkte und Lösungen – die genutzte Ausstellungsfläche nahm um 8,4 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr zog es 2016 sieben Prozent mehr Aussteller nach München. Besonders die ees Europe konnte einen starken Zuwachs verzeichnen. Die Fläche wuchs um 40 Prozent, die Zahl der Aussteller um 35 Prozent. 213 Batterie- und Energiespeicherhersteller stellten ihre Produkte allein auf der ees Europe aus. Im Verbund mit der Intersolar Europe zeigten 369 der insgesamt 1.077 Aussteller zukunftsweisende Energiespeicherlösungen.

Enormes Wachstum der erneuerbaren Energien

Der weltweite Markt wächst immens und so gewinnt die internationale Vernetzung für die Branche immer mehr an Bedeutung. Eine Entwicklung, der die Intersolar Europe in den vergangenen Jahren zunehmend Rechnung trägt – 2016 reisten Besucher aus 160 Nationen an, rund 60 Prozent der ausstellenden Unternehmen kamen aus dem Ausland.

Dies würdigen auch die Aussteller: „Nach unserem Gefühl wird die Intersolar Europe immer noch internationaler. Dies ist auch für uns wichtig, weil bei zurückgehenden europäischen Märkten internationale, neu wachsende Märkte immer wichtiger werden. Für uns ist die Intersolar Europe das wichtigste Event im Jahr, weil wir dort eine Vielzahl unserer Partner treffen. Sie ist für uns nicht nur ein Neukunden-Event, sondern auch ein Bestandskunden-Event und daher sehr wichtig“, erklärte Robert Pfatischer, Geschäftsführer von meteocontrol GmbH.

Smart Renewable Energy als heißes Thema

Weltweit etabliert sich die Photovoltaik zunehmend als Eckpfeiler einer nachhaltigen Stromerzeugung der Zukunft. Perfekt ergänzt wird sie durch Energiespeicher, die den produzierten Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder zur Verfügung stellen können. Erneuerbare Energien sind mittlerweile ein fester Bestandteil der Stromnetze – in Deutschland wurde am 8. Mai ein neuer Spitzenwert erreicht.

87 Prozent des gesamten Strombedarfs wurden aus erneuerbaren Quellen generiert. Immer aktueller wird daher das Thema, wie diese produzierte Energie gespeichert und intelligent gesteuert werden kann. Die Intersolar und ees Europe 2016 legten hierauf mit dem Schwerpunktthema Smart Renewable Energy ihren Fokus – und das mit vollem Erfolg.

Aussteller und Besucher zeigten sich begeistert, dass die Messe das Thema umfangreich aufgreift: "Die Energielandschaft wird immer komplexer – dezentrale Lösungen sind gefragt! Die Intersolar Europe ist für uns die ideale Plattform, unseren Kunden zu zeigen, wie wir diese komplexen Stücke zusammenfügen und intelligent managen können. Die Vielfalt der Kunden auf der Messe und auf unserem Stand sowie die Qualität der Gespräche, die wir hatten, waren einfach großartig", sagte John Kovach, Global Head Distributed Energy Systems, Siemens AG.

Den Weg für die globale Energiewende ebnen

Die Aufbruchstimmung war in allen Gängen und an allen Ständen der Messen spürbar. Die Branche der erneuerbaren Energien etabliert sich als Innovationsmotor: Im Netz der Zukunft verschmelzen Strom, Wärme und Verkehr, wenn Sonnenenergie zur Beheizung des Hauses genutzt wird und Elektroautos als mobile Speicher integriert werden. Um diese Veränderungen zu begleiten und den Weg für die globale Energiewende zu ebnen, stellten die Aussteller zahlreiche Innovationen vor.

Der Intersolar AWARD und der ees AWARD verzeichneten einen Rekord an Einreichungen. Die Digitalisierung führt als Treiber der Energiewirtschaft zu innovativen Produkten und Projekten zum Beispiel bei der Steuerung und Überwachung von Erzeugungsanlagen, virtuellen Kraftwerken oder dem Übergang vom klassischen Erzeuger-Verbraucher-Markt hin zum vernetzen Prosumer-Markt.

„Was mich fasziniert ist, wie stark sich die Firmen, die hier sind, vor allem im Bereich Batterien und Steuerungen, gewandelt haben. Der erste Eindruck ist massiv, da ging ein starker Wandel durch die Branche. Das Interesse am Sonderbereich Smart Renewable Energy ist sehr groß. Auch internationales Publikum aus Griechenland, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten interessiert sich dafür, das finde ich spannend“, erklärte Marcel Morf, Leiter des Geschäftsbereichs Spezial- und Großprojekte bei Alpiq InTec AG.

Quelle: Intersolar Europe; Bild: Dr. Simone Peter, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, bei ihrem Rundgang auf der Intersolar Europe 2016. (Fotocredit: © Solar Promotion GmbH)

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