Instandhaltungskosten lassen sich stark reduzieren

von Hubert Hunscheidt

Der lackierter SSAB Weathering Stahl wurde einem sechs Jahre langen Test unterzogen, bei dem er korrosiver salzhaltiger Luft und extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt wurde. Obwohl die lackierte Oberfläche bis auf den Stahl abgekratzt und die Stahloberfläche freigesetzt wurde, widerstand der Stahl der Korrosion. Der Lack zeigte zudem eine gute Haftung auf dem Stahl, was eine weitere Korrosion verlangsamte.

„Eine bessere Korrosionsbeständigkeit reduziert den Bedarf an regelmäßiger Neulackierung und Wartung und sorgt für eine effizientere Ressourcennutzung“, erklärt Robert F. Wesdijk, Market & Sales Development, von SSAB.

2012 begann SSAB mit Tests von lackierten Proben mit SSAB Weathering Stahl unter rauen Umgebungen im Freien, um festzustellen, wie der Stahl, verglichen mit herkömmlichem lackiertem Stahl, Korrosion widersteht. Die Ergebnisse, die 2018 erfasst wurden, übertrafen die Erwartungen. Die Proben aus SSAB Weathering Stahl waren nahezu unverändert.

„Wir freuen uns über diese Ergebnisse, die unseren Kunden große Vorteile bieten“, kommentiert Wesdijk. „Eine bessere Korrosionsbeständigkeit reduziert den Bedarf an regelmäßiger Neulackierung und Instandhaltung und sorgt für eine effizientere Ressourcennutzung.“

Die Tests zeigten, dass die schützende Patina des Weathering Stahls sich auch dann auf der Stahloberfläche bildet, wenn es Kratzer durch die Lackschicht gibt. Die Schutzschicht verlangsamt das Eindringen von Korrosion unter den Lack und verbessert die Korrosionsbeständigkeit, was die Intervalle zwischen den Instandhaltungen und Neulackierungen spürbar erhöht.

„Für den Test lackierten wir 100 x 150 Millimeter große Teststücke aus fünf verschiedenen Weathering Stählen und einem Referenzstahl ohne witterungsbeständige Stahllegierung mit einem Epoxy-Polyurethanlack“, erklärt Esa Virolainen, Senior Specialist bei SSAB. „Dann fügten wir allen Testkörpern einen Kratzer zu, um den Stahl Korrosion auszusetzen, und setzten sie dann auf einer Testanlage im Freien sechs Jahre lang Wind und Wetter aus.“

Weitere Analysen zeigten schwere Korrosion und abgelöste Lackschichten in der Umgebung der Kratzer bei den Proben aus einfachem Kohlenstoffstahl. Nur bei einigen wenigen Proben von SSAB Weathering Steel war eine geringfügige Korrosion zu erkennen. Die Proben wurden nach einer visuellen Prüfung nach ISO 4628 beurteilt.

„An der Lackschicht war bei konventionellem Stahl eine sichtbare Ablösung zu erkennen, aber der SSAB Weathering Stahl sah mehr oder weniger unverändert aus und hatte eine unbeschädigte Lackschicht“, sagt Virolainen. „Eine kleine Menge Rost war unter dem Lack bei den Proben aus SSAB Weathering Stahl zu finden, doch der Lack zeigte weiterhin eine gute Haftung auf dem Rost. Um den Lack von diesen korrodierten Flächen zu entfernen, musste erhebliche Kraft aufgewandt werden.“

Die Tests wurden auf der Insel Bohus-Malmön durchgeführt, die rund 100 Kilometer nördlich von Göteborg an der schwedischen Westküste liegt. Die Testanlage wird vom schwedischen Forschungsinstitut RISE Kimab betrieben. Sie ist stark wechselnden Witterungsbedingungen und korrosiver Meerwassergischt ausgesetzt. Über praktisch die gesamte Dauer des Tests herrschte auf der Testanlage eine Korrosivitätskategorie C5, die höchste Stufe der international anerkannten Skala. Zu den getesteten Stählen gehörten SSAB Weathering 355, 550, 700 und 960. Als Referenzmaterial für konventionelle Kohlenstoffstähle wurde die Güte S420 verwendet.

SSAB Weathering Steel ist ein hochfester, niedriglegierter Kohlenstoffstahl, der dank einer schützenden Patina, die sich auf der Oberfläche des Stahls bildet, eine natürliche Korrosionsbeständigkeit bietet. Er wird häufig in Bauwerken, Brücken und der Eisenbahnindustrie sowie in Freileitungsmasten verwendet.

SSAB ist ein in Nordeuropa und den USA ansässiges Stahlunternehmen. SSAB bietet Produkte und Dienstleistungen mit Mehrwert an, die in enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden entwickelt wurden – damit die Welt stärker, leichter und nachhaltiger wird. SSAB beschäftigt Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern. SSAB verfügt über Produktionsstätten in Schweden, Finnland und in den USA. SSAB ist an der Nasdaq OMX Nordic Exchange Stockholm notiert und an der Nasdaq OMX Helsinki zweitnotiert.

Quelle und Foto: SSAB AB

 

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