Industriemetalle hatten einen schwachen Start in das Jahr
von Angelika Albrecht
Ein gemischtes Bild der chinesischen Wirtschaft und gedämpftere US-Zinssenkungserwartungen haben laut Commerzbank-Analysten den Industriemetallen einen schwachen Start in das Jahr beschert. Die Rohstoffexperten meinen, es dürfte es den Metallen kurzfristig schwerfallen, Boden gutzumachen - sofern die US-Inflationsdaten diese Woche nicht deutlich niedriger und/oder die chinesischen Importdaten nicht deutlich stärker ausfallen als erwarten. Denn für die kommenden Monate rechnet die Commerzbank mit einer eher schwachen Konjunkturentwicklung, insbesondere in den USA, für die viele noch eine "weiche Landung" erhoffen dürften, insbesondere nach den jüngst robusten Arbeitsmarktdaten. Gleichzeitig dürfte das Abwärtspotential bei den Preisen aber durch die Zinssenkungserwartungen, die durch eine schwächelnde US-Wirtschaft wieder bestärkt werden dürften, begrenzt werden.
Neue Angebotssorgen könnten Aluminium stützen
Ein wichtiger US-Aluminiumproduzent hat angekündigt, dass er seine Produktion in einer seiner Alumina-Raffinerien in West-Australien einschränken bzw. bis Ende des dritten Quartals komplett einstellen werde. Dies sei eine Maßnahme zur Kostenreduktion. Die Raffinierie hat laut Angaben des Unternehmens eine Produktionskapazität von 2,2 Mio. Tonnen im Jahr (lief zuletzt aber nur mit 80% Kapazität), was ca. 10% der Gesamtproduktion Australiens (auf Basis von 2022 Daten des USGS) entspricht, dem zweitgrößten Produzenten von Alumina nach China.
Dies könnte Angebotssorgen wieder etwas aufleben lassen, nachdem der Preis von Alumina bereits Ende Dezember von Sorgen um Produktionsausfällen in Guinea deutlich nach oben getrieben wurde. Dem Informationsportal SMM zufolge macht Alumina aus Guinea etwas mehr als 40% des chinesischen Bedarfs aus. Entsprechend könnte es zu Einschränkungen bei der dortigen Aluminiumproduktion kommen. Zuletzt hatten sich die Sorgen aber wieder etwas gelegt, was sich auch in einem gefallenen Aluminiumpreis wiederspiegelt.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia