IG Metall weitet Warnstreiks aus

von Hans Diederichs

Die IG Metall hat am Freitag mit Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie begonnen und diese am Monatg unvermindert fortgesetzt. Bis zum frühen Montag Nachmittag (14 Uhr) demonstrierten über 29.000 Beschäftigte aus fast 200 Betrieben mit kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen für ihre Forderung nach 5 Prozent Entgelterhöhung für 12 Monate. Damit haben sich seit Ende der Friedenspflicht bundesweit über 139.000 Beschäftigte an Warnstreikaktionen beteiligt, teilte die IG Metall am Montag in Frankfurt mit. Im Laufe des Nachmittags und Abends seien weitere Warnstreikaktionen geplant.

Bundesweite Aktionen; Schwerpunkt in NRW

Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag am Montag in Nordrhein-Westfalen. Dort nahmen über 6.700 Warnstreikende aus 71 Betrieben an Kundgebungen und Aktionen teil. 1.800 Beschäftigte aus 13 Betrieben beteiligten sich an einer Kundgebung bei Bombardier in Netphen, 1.400 Beschäftigte von Siemens und anderen regionalen Unternehmen versammelten sich ebenfalls zu einer Kundgebung vor dem historischen Rathaus in Bocholt. Beim Waggonbauer Talbot in Aachen, mit seinen über 200 Mitarbeitern, legten ebenfalls zahlreiche Beschäftigte die Arbeit nieder. Für Dienstag sind zudem weitere Streiks in Düren, Eschweiler und Stolberg geplant.

Gespräche über VW-Haustarif geplatzt

Derweil endeten in Hannover die Gespräche der IG Metall über den Haustarifvertrag mit Volkswagen ergebnislos. Mit 120.000 Mitarbeitern ist der VW-Vertrag Deutschlands größter Firmentarif. Volkswagen habe nichts auf den Tisch gelegt, so IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine. „Kein Angebot, das provoziert die Beschäftigten", sagte der IG-Metall Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. "Selbst die Arbeitgeber in der Fläche sind da weiter, wenn auch auf einem völlig falschen Weg.“ Die dritte Verhandlungsrunde mit VW ist für den 19. Mai angesetzt. Im Gegensatz zum Flächentarifvertrag endet die Friedenspflicht für die VW-Mitarbeiter erst Ende des Monats.

Quelle: IG Metall, marketSTEEL; Vorschau-Bild: IG-Metall-Vertreter beim Gewerkschaftstag 2015 in Frankfurt (Foto: IG Metall)

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