IG Metall Bayern: CSU soll Blockadehaltung beenden

von Hans Diederichs

Die IG Metall Bayern sieht erneute Verzögerungen beim Gesetzentwurf zur Regelung von Leiharbeit und Werkverträgen. Die Gewerkschaft forderte die CSU daher auf, endlich ihre Blockadehaltung in der Großen Koalition aufzugeben. Bezirksleiter Jürgen Wechsler wandte sich am 24. Februar mit dem Hinweis an die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, dass auch der Arbeitgeberverband Gesamtmetall dem Gesetzentwurf in seiner jetzigen Form zustimmt.

Zwar bewerte auch die IG Metall nach wie vor manches am Entwurf kritisch, betonte Wechsler. Es liege aber nun einmal im Wesen eines Kompromisses, dass alle Beteiligten ein Stück von ihrer ursprünglichen Idealvorstellung abrückten. Nur so könne ein Ergebnis zustande kommen, das für alle Seiten zumindest akzeptabel sei.

Arbeitnehmerflügel der CSU für den Kompromiss

Den Tarifparteien sei dieser Prozess aus ihren Tarifrunden vertraut, so Wechsler weiter, weshalb neben den Gewerkschaften auch die Arbeitgeberverbände bereit seien, den Entwurf in seiner jetzigen Form zu akzeptieren. Auch der Arbeitnehmerflügel der CSU, die Christlich-Soziale Arbeiternehmerschaft (CSA), habe sich für wirksame Regelungen für die bessere Gestaltung von Leiharbeit und Werkverträgen eingesetzt. Unter anderem hätten der CSA-Vorsitzende Joachim Unterländer (MdL) und Wechsler Anfang Februar einen gemeinsamen Brief mit einem entsprechendem Appell an Vertreter der Staatsregierung gesandt.

Der DGB und die IG Metall in Bayern wollen Ministerin Ilse Aigner am 26. Februar in einer Diskussionsveranstaltung mit rund 150 Betriebsräten konfrontieren, die ihr die katastrophalen Folgen ungenügend geregelter Leiharbeit und Werkverträge unmittelbar aus der betrieblichen Praxis schildern werden.

Gesamtmetall warnt vor überzogenen Forderungen

Gesamtmetallchef Rainer Dulger warnte derweil vor zu hohen Lohnforderungen der Gewerkschaft, die den Ernst der Lage offenbar nicht erkannt habe. Auf ein Angebot von Arbeitnehmerseite wollte sich Dulger noch nicht festlegen. "Um über Zahlen zu spekulieren, ist es noch viel zu früh", sagte der Gesamtmetall-Präsident. Am 29. Februar will die IG Metall ihre Lohnforderung für die anstehende Tarifrunde beschließen. Der IG-Metall-Vorstand hatte den Tarifkommissionen einen Forderungsrahmen von 4,5 bis 5 Prozent empfohlen.

Quelle: IG Metall Bayern, marketSTEEL; Vorschau-Bild: fotolia

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