ifo: Wirtschaftsklima im Euroraum trübt sich ein

von Hans Diederichs

Der ifo-Index für die Konjunktur in der Eurozone sank im zweiten Quartal weiter, von 118,9 auf 112,7 Punkte. Damit bleibt er aber weiterhin über seinem langfristigen Durchschnitt. Zur Verschlechterung des Wirtschaftsklimas trugen sowohl die weniger günstige Lage als auch die etwas skeptischeren Erwartungen bei. Das Wirtschaftswachstum wird der Umfrage zufolge in diesem Jahr 1,6 Prozent betragen. Eine durchgreifende konjunkturelle Erholung im Euroraum lässt weiter auf sich warten.

Deutschland und Irland weiter positiv

Am positivsten beurteilt wurde die Lage weiterhin in Deutschland und Irland, wenn auch mit geringen Abstrichen gegenüber der vorangegangenen Umfrage. Am ungünstigsten fielen die Urteile in Griechenland und Finnland aus, trotz einer leichten Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal.

Im Mittelfeld rangieren Belgien, die Niederlande, Lettland und Litauen mit jeweils leichten Einbußen, sowie Estland, Slowenien und die Slowakei mit einer nahezu unverändert zufriedenstellenden Situation. Von den Ländern im unteren Drittel verschlechterte sich die Lage erneut in Italien, Portugal, Spanien und Österreich. Auch für Frankreich überwiegen trotz einer leichten Besserung weiterhin die negativen Bewertungen.

Konjunkturelle Dynamik bleibt verhalten

Die wirtschaftlichen Aussichten für das kommende halbe Jahr sind in den meisten Ländern etwas weniger positiv als noch vor drei Monaten. Lediglich für Griechenland, Portugal, Spanien und in diesem Quartal auch für Lettland sind die WES-Experten weiter pessimistisch gestimmt. Die Dynamik des konjunkturellen Aufschwungs wird damit verhalten bleiben. Für 2016 rechnen die Experten mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 0,8 Prozent im Euroraum. Mittelfristig (2021) liegen die Inflationserwartungen mit 1,8 Prozent leicht niedriger als im Vorquartal (1,9 Prozent).

Quelle: ifo-Institut; Vorschau-Foto: fotolia

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