ifo Institut erhöht Prognose auf 0,4 Prozent Wachstum für 2024
von Hubert Hunscheidt
„Es entsteht gerade neue Hoffnung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich langsam aus der Krise. Das zweite Halbjahr 2024 dürfte deutlich besser ausfallen als das erste.“ Gleichzeitig wird die Inflation abflauen, von 5,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,2 Prozent in diesem und auf nur noch 1,7 Prozent im kommenden Jahr.
„Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die Kaufkraft der privaten Haushalte weiter an Stärke gewinnen und die gesamtwirtschaftliche Erholung im Zuge der Normalisierung der Konsumkonjunktur an Tempo gewinnen“, sagt Wollmershäuser. Der weltweite Handel mit Waren und die globale Industrieproduktion dürften sich insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte weiter erholen. Dazu trage auch eine allmähliche Belebung der Investitionen bei, die von der Lockerung der Geldpolitik in den Industrieländern unterstützt werde. Das ifo Institut rechnet mit zwei weiteren Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank im laufenden Jahr.
Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte steigen von 45,9 Millionen auf 46,1 in diesem Jahr und im kommenden sogar 46,2 Millionen erreichen. Die Zahl der Arbeitslosen nimmt auch zu von 2,6 auf 2,7 Millionen, um dann wieder auf 2,6 Millionen zu sinken. Das entspricht einer Quote vom 5,7 Prozent, dann 5,9 und schließlich 5,6 Prozent. Das Staatsdefizit wird von 99 Milliarden Euro auf 73 Milliarden sinken, um dann weiter zurückzugehen auf nur noch 54 Milliarden Euro. Der international kritisierte Überschuss der Leistungsbilanz dürfte wachsen von 258 auf 312 Milliarden und dann 306 Milliarden Euro. Das wären 6,3 Prozent der Wirtschaftsleistung, dann 7,3 und schließlich 7,0 Prozent.
Quelle:: ifo Institut / Foto: Fotolia