43 Millionen Erwerbstätige in Deutschland

von Hans Diederichs

Im Jahresdurchschnitt 2015 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 43,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 324.000 Personen oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzte sich der seit über 10 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort, allerdings fiel die Zunahme im Jahr 2015 geringfügig niedriger aus als im Jahr zuvor (+ 0,9 %).

Insgesamt wurde mit der Zahl der Erwerbstätigen ein neuer Höchststand seit der Wiedervereinigung erreicht. Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte glichen negative demographische Effekte aus.

Der vor einem Jahr eingeführte Mindestlohn wirkte sich offenbar nicht nachteilig auf die Beschäftigung aus; weggefallene Minijobs wurden nach Erkenntnissen des IW Köln in reguläre Arbeistverhältnisse umgewandelt. In einigen Dienstleistungsbranchen kam es jedoch zu überproportionalen Preissteigerungen. Die Kölner Wirtschaftsforscher wiesen jedoch darauf hin, dass es für eine abschließende Beurteilung des Mindestlohns zu früh sei, da auch Konjunktureffekte und niedrige Inflation die Beschäftigung begünstigt haben.

Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet war der stärkste Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr in den Dienstleistungsbereichen zu verzeichnen (+ 341.000 Personen bzw. + 1,1 %). Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2015 um 16.000 Personen (+ 0,2 %). Im Baugewerbe sank die Anzahl der Erwerbstätigen erstmals seit sechs Jahren um durchschnittlich 12.000 Personen (– 0,5 %).

Quellen: Statistisches Bundesamt, IW Köln; Vorschau-Bild: fotolia

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