Ein Viertel der Unternehmen brauchen Liquiditätshilfen
von Hubert Hunscheidt
Viele Unternehmen in Deutschland haben in der Coronakrise Liquiditätshilfen genommen. Im Mai waren es 24 Prozent, ebenso wie im April, wie die Konjunkturumfragen des ifo Instituts ergeben haben. Besonders viele waren es im Mai im Handel und bei den Dienstleistern mit jeweils 30 Prozent, in der Industrie waren es nur 17 Prozent, auf dem Bau sogar nur 5 Prozent. „Die Coronakrise trifft die Branchen in ganz unterschiedlicher Ausprägung“, sagt ifo-Forscher Stefan Sauer.
Besonders stark betroffen bei den Dienstleistern waren die Reisebüros und -veranstalter, die zu 85 Prozent diese Hilfen in Anspruch nahmen, und die Hotels mit 76 Prozent. 69 Prozent waren es in der Gastronomie, 57 Prozent in der Filmbranche, 54 Prozent bei der Vermietung von Autos und Maschinen, 49 Prozent in künstlerischen, kreativen und unterhaltenden Branchen, 41 Prozent in Werbung und Marktforschung. Am unteren Ende fanden sich Wach- und Sicherheitsdienste und Detekteien mit 3,5 Prozent.
Der Handel verzeichnet ebenfalls starke Unterschiede zwischen dem Einzelhandel mit 41 Prozent und dem Großhandel mit 20 Prozent.
In der Industrie sind vor allem die Hersteller von Bekleidung mit 42 Prozent betroffen, sowie die Metallerzeugung und –bearbeitung mit 34 Prozent. Dagegen brauchten die Chemie mit 7 Prozent der Firmen und die Hersteller von elektrischer Ausrüstung mit ebenfalls 7 Prozent nur wenig Liquiditätshilfen.
Quelle: ifo-Institut / Vorschaufoto: marketSTEEL