135 Jahre Coatinc Becker

von Alexander Kirschbaum

Coatinc Becker kann in diesem Jahr auf 135 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Die Veredelung von Stahl war in dem seinerzeit unter dem Namen „Blechwarenfabrik Becker“ bekannten Unternehmen nicht im Fokus. Wie der Name bereits verrät, wurden Blechwaren für den landwirtschaftlichen Betrieb hergestellt und in recht kleinen Verzinkungskesseln veredelt. Mehr als 80 Jahre später erfolgte die Übernahme durch die Siegener AG – aus der dann The Coatinc Company (TCC) hervorging. Ab diesem Zeitpunkt ging die Blechwarenproduktion bei Becker nach und nach zurück, bis sie schließlich 1972 gänzlich eingestellt wurde. So kam es zu einer Neuausrichtung des gesamten Kundenkreises auf Schwerindustrie, Schlosser sowie Berg- und Stahlbau. 135 Jahre nach Gründung werden nunmehr in einem großen Kessel Tausende Tonnen Stahl pro Jahr verzinkt – im Wesentlichen Stahlkonstruktionen, Schlosserware, Serienteile sowie Produkte des Stahlhandels.

Neues Werk in Saarlouis

Den traditionellen Standort in Fraulautern hat Coatinc Becker im vergangenen Jahr von einer klassischen Verzinkerei zu einem modernen Nassbeschichtungsbetrieb umgebaut. Parallel wurde mit „Coatinc Becker Lisdorf“ nach neun Monaten Bauzeit ein neues Werk auf dem Lisdorfer Berg eröffnet. Inmitten eines 30.000 Quadratmeter großen Areals wurde eine Produktionshalle errichtet, in der auf über 4.000 Quadratmetern eine Feuerverzinkungsanlage und eine Pulverbeschichtungsanlage betrieben werden. „Wir verfügen über eine hochmoderne Verzinkerei, in der im 24-Stunden-Betrieb gearbeitet wird“, so Paul Niederstein, Geschäftsführender Gesellschafter der TCC. „Und mit Maßen von 6 x 2 x 2 Meter (Länge x Breite x Höhe) kann die Pulverbeschichtungsanlage vier verschiedene Untergründe beschichten: Stahl, feuerverzinkten Stahl, galvanisch verzinkten Stahl sowie Edelstahl“, so Niederstein weiter.

Die Bauteile werden in den meisten Anwendungsfällen zuvor feinverputzt bzw. gesweept, um eine optimale Oberflächenhaftung zu erzeugen. Coatinc Becker bietet mithilfe seines Partners Delwo Aluminium, der auf Aluminium und Edelstahl spezialisiert ist, allerdings auch die nasschemische Vorbehandlung an.

Neben dem deutschen Markt macht der französischsprachige Markt einen wesentlichen Teil des Gesamtvolumens der veredelten Produkte aus, denn die geografische Lage des Unternehmens ermöglicht einen guten Zugang in die Märkte Luxemburgs, Belgiens und Frankreichs. Coatinc Becker hat daher auch in die Erweiterung seines Fuhrparks investiert. So können die neuen Auflieger und Anhänger nach Unternehmensangaben nun tagsüber vor Ort beim Kunden beladen werden, um sie dort nach Arbeitsende wieder abzuholen.

„Das Geschäft Oberflächenveredelung bleibt im steten Wandel und bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich. Doch als Familienunternehmen liegt es uns gleichzeitig am Herzen, dass sich jeder unserer Mitarbeiter wohl- und wertgeschätzt fühlt, denn wir wissen, dass sich Erfolg nur dann einstellt, wenn die Menschen gerne zur Arbeit gehen und sich mit dem Unternehmen identifizieren."

Quelle: The Coating Company  Bildtext: Der neue Standort von Coatinc Becker auf dem Lisdorfer Berg in Saarlouis. (Foto: TCC)

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