Hybride Leichtgewichte sparen Kosten

von Alfons Woelfing

Hybridschmieden spart nicht nur Gewicht, sondern auch Kosten bei Produktion und Fertigung. Die 7. VDI-Fachtagung Warmmassivumformung 2019, vom 27. bis 28. Februar in Düsseldorf, stellt die Umformtechnik vor und zeigt, wie sie sich für die Serienfertigung nutzen lässt.
 
Das Automobil von morgen muss vor allem eines sein: Leicht. Denn, umso weniger Gewicht das Fahrzeug auf die Wage bringt, desto effizienter fährt es. Die Branche hat innovative Leichtbauverfahren wie das Hybridschmieden längst für sich entdeckt. Die Technik ermöglicht das Umformen und Fügen von Massiv- und Blechelementen in einem einzigen Verfahren – das spart nicht nur Gewicht, sondern vor allem auch Kosten während des Produktionsprozesses. Statt wie bisher aus massivem Stahl, könnte z.B. ein Querlenker, der den Radträger mit dem Fahrgestell verbindet, künftig größtenteils aus deutlich leichterem Blech bestehen.
 
Noch fehlt jedoch der nötige Feinschliff zur Massenproduktionstauglichkeit. Eine Lösung könnte die Umformsimulation bieten. Sie spielt eine entscheidende Rolle zur Ergänzung neuer Verfahren der Warmmassivumformung. Mithilfe spezieller Software lässt sich die Umformung der verwendeten Werkstoffe simulieren, sodass die Ingenieure den Prozessverlauf und das Endergebnis bereits vorab feststellen und je nach Anforderung eingreifen können. Fehler bei der Umformung, wie zum Beispiel Falten im Bauteil, können frühzeitig am Computer erkannt und die Ursache zügig behoben werden.
 
Virtual und Augmented Reality: Virtuelle Prozessauslegung von Schmiedeprozessen
 
Inzwischen bedient sich die Umformsimulation mehr und mehr anderen innovativen Technologien wie beispielsweise Virtual und Augmented Reality oder dem digitalen Anlagen-Clon. Hier wird die Produktionstätte digital abgebildet und der zuständige Ingenieur kann alle Arbeitsschritte vor der realen Umsetzung digital simulieren. Auf diese Weise lassen sich Fertigungsprozesse noch präziser vorhersagen und somit Zeit und Kosten in der Produktion sparen. Die 7. VDI-Fachtagung Warmmassivumformung bietet zum Thema Umformsimulation mit Virtual und Augmented Reality u.a. den Vortrag „Virtuelle Prozessauslegung von Schmiedeprozessen“ von Dr.-Ing. Mark Haverkamp, Senior R&D Manager von der SMS group GmbH.
 
Die Schwerpunktthemen der Veranstaltung sind:
 
Einfluss neuer OEM Technologien auf die Warmmassivumformung
Additive Fertigung kombiniert mit Umformtechnik
Verschleißschutzstrategien für wartungsintensive Anlagenkomponenten
Innovatives Hybridschmieden – Von der Simulation in die Serienfertigung
Komponentenversorgung als Backbone eines Industrieunternehmens
 
Darauf aufbauend werden die wichtigsten Werkstoffeigenschaften (Fließkurven, Umformvermögen, Gefügeentwicklung) für verschiedene Umformverfahren erläutert und aufgezeigt, wie diese sich entlang der Prozesskette ändern. Abschließend wird dargestellt, wie wichtig die Werkstoffdaten für zukünftige Prozessauslegungen sind.
 
Der begleitende Spezialtag „Umformverhalten metallischer Werkstoffe“, am 26.Februar 2019, stellt das Umformverhalten der Eisen- und Nichteisenmetalle vor. Darauf aufbauend werden die wichtigsten Werkstoffeigenschaften (Fließkurven, Umformvermögen, Gefügeentwicklung) für verschiedene Umformverfahren erläutert und aufgezeigt, wie diese sich entlang der Prozesskette ändern. Abschließend wird dargestellt, wie wichtig die Werkstoffdaten für zukünftige Prozessauslegungen sind.
 
Programm und Anmeldung sind hier erhältlich.
 
Quelle und Vorschaufoto: VDI Wissensforum 

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